Mitten in Freising:Mit dem E-Boot zum Shoppen

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Warum es viele Gründe gibt, sich auf das Ende des Lockdowns zu freuen - und es bis dahin auch ein Treppenlift tut

Eine Kolumne von Alexander Kappen

Die Mobilität samt der Suche nach dem geeigneten, möglichst klimaschonenden Verkehrsmittelmix der Zukunft ist eines der großen Themen unserer Zeit. Gut, in diesen Coronawochen und -monaten mag das ein bisschen anders sein. Da spielt sich der Verkehr dank Home-Office und Lockdown größtenteils zwischen Schreibtisch, Couch und Kühlschrank ab. Und weil momentan nicht nur die Viren mutieren, sondern mangels ausreichender sportlicher Betätigungsmöglichkeiten auch die Masse des eigenen Körpers, ist das einzige Verkehrsmittel, über das man sich ernsthaft Gedanken macht, ein Treppenlift. Dann wäre der Aufstieg vom Kühlschrank im Erdgeschoss zum Büro im ersten Stock nicht mehr ganz so beschwerlich. Aber irgendwann - auch wenn einige das schon ernsthaft bezweifeln - wird das öffentliche Leben ja mal wieder weitergehen.

Und dann gilt es zu klären, wie man sich im Landkreis Freising in Bereich der Mobilität aufstellt. Die Freisinger Schlüterbrücke für Autos vierspurig ausbauen? Die A 92 durch einen achtspurigen Radl-Highway ersetzen? Die U 6 verlängern bis kurz hinter Rudelzhausen? Flächendeckendes Expressbus-Netz? Verstärkt auf E-Autos setzen? Oder auf E-Bikes? Oder doch eher - wie eine Mail im Redaktionspostfach nahelegt - auf E-Boote?

Klingt schon verlockend, was in besagter Mail da so angepriesen wird: Ein schickes Schnellboot, 30 Knoten Höchstgeschwindigkeit, 7,7 Meter lang, Platz für sechs Personen (gewichtsmäßig umgerechnet in Nach-Lockdown-Personen vielleicht nur derer vier), 40-kWh-Lithium-Batterie und eine Reichweite von 50 Seemeilen, also rund 92 Kilometern. Da kann man den Expressbus ruhig mal in der Garage stehen lassen und stattdessen mit dem Speedboat die Isar rauf oder die Amper runter cruisen. Und wenn dann irgendwann nicht nur die Geschäfte, sondern auch die Moosach in der Freisinger Altstadt wieder geöffnet sind, steht einer gepflegten Shoppingtour zu Wasser nichts mehr im Wege. Aber bis es so weit ist, wälzen wir weiter die Kataloge mit den Treppenlifts . . .

© SZ vom 25.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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