Mitten in Eching:Allen soll ein LED-Licht aufgehen

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Warum es nicht so einfach ist, Energie zu sparen

Kolumne von Thilo Schröder

Es gibt da diese Ökodesign-Richtlinie 205/32/EG. Sie besagt: Seit dem 1. September 2009 dürfen in der Europäischen Union keine Glühlampen mehr produziert und verkauft werden, die nur eine geringe Energieeffizienz aufweisen. Ein Appell zur energetischen Umrüstung lässt sich daraus zwar nicht direkt ableiten, denn bereits produzierte stromfressende Birnen dürfen noch bis zum bitteren Ende glühen. Beim TSV Eching möchte man aber jetzt schon ganz oben in der Effizienzliga mitspielen und hat seine Flutlichtanlage auf den "Seeplätzen" nun vorausschauend auf energiesparende LED umgerüstet.

Grünsparen statt schwarzärgern, so könnte man das nennen. Oder: ein Flutlicht gewordener Geistesblitz. Ein paar hundert Meter weiter, beim SC Eching, ist der innovative Funken schon vor ein paar Jahren übergesprungen, hat der Verein seine Tennishalle komplett auf LED umgerüstet. Allerdings wurde selbige heuer bei einem Großbrand vollständig zerstört und mit ihr die stromsparende Öko-Investition.

Derlei Anschaffungen sind ja nicht ganz günstig. Beim TSV Eching summierten sich die Kosten zuletzt auf 65 000 Euro. Da wäre es doch eigentlich gut, eine innovationsfreudige Gemeinde an seiner Seite zu wissen. Die aber wollte nur 12 800 Euro, also knapp 20 Prozent, beisteuern - ein eher magerer Zuschuss für in der Regel klamme Dorfvereine. In Moosburg scheint selbst das ein Wunschtraum. Ein Förderprogramm der Stadt Moosburg sei ihm nicht bekannt, meint Robert Heilmaier. Sein FC Moosburg könne sich eine Umrüstung auf LED aus eigener Kraft jedenfalls nicht leisten. "Das Risiko ist zu hoch, dadurch hätten wir Schulden, hohe Schulden", sagt der Vereinsvorstand.

Kommunale Unterstützung wünscht sich auch der SC Freising bei seinen Umrüstungsbestrebungen. Vergangenes Jahr habe man darum einen Antrag an die Stadt Freising gestellt, sagt dessen Vorsitzender, Dieter Hillenbrand. Seitdem warte er auf "eine positive Antwort". Langfristig seien Leuchtdioden nicht nur energiesparender, sondern auch kostengünstiger. Ob die Stadt Freising abwartet, bis Gras über die Sache gewachsen ist? Wer weiß, vielleicht geht ihr ja bald ein Licht auf, bestenfalls ein LED-Licht.

© SZ vom 12.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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