Mitmach-Aktionn in Neufahrn:Schönes fürs Auge und für die Bienen

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Landfrauen werben für eine insektenfreundliche Gestaltung von Balkonen und Gärten

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Irene Langer und Sohn Nico haben ihren Behälter schon mit Erde und Samen befüllt. Jetzt treibt die beiden noch eine Sorge um: "Wir müssen schauen, dass die Hasen nicht rangehen." Was in ihren Blumenkästen wachsen soll, schmeckt ja womöglich nicht nur Bienen, sondern auch den Haustieren. Letztere kämen an den Kasten der älteren Frau, die den Pflügler-Hof gerade erst betritt, gar nicht hin: "Der ist für das Geländer am Treppenabgang", erzählt sie, während sie von dem Landfrauen-Team Erde und eine Samenmischung für Ringelblumen, Tagetes, Sonnenblumen, Leinsamen und Gräser bekommt: "Und das ist alles umsonst?", fragt sie vorsichtshalber noch mal nach.

Tatsächlich kostete die Teilnahme an der Mitmach-Aktion des Bayerischen Bauernverbands Freising/Erding nur ein bisschen Zeit: Am Samstagvormittag warben die Landfrauen in Neufahrn für eine insektenfreundliche Gestaltung von Balkonen und Gärten, indem sie den mehr als 60 Besuchern praktische Starthilfe gaben. Viele landwirtschaftliche Betriebe legten schon lange zum Beispiel Blühstreifen und Gewässerrandstreifen an, betonte Kreisbäurin Elisabeth Mayerhofer. Der Erhalt der Artenvielfalt sei aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, da könne jeder auch auf kleinstem Raum einen Beitrag leisten. Die Aktion verstand Mayerhofer deshalb letztlich als Appell an diejenigen, die beim Volksbegehren "Rettet die Bienen" unterschrieben, "aber das Kleingedruckte nicht gelesen haben."

Deutlich wurde auch: Wer etwas für die Insekten tun will, kann zugleich "die regionale Küche bereichern", wie Mayerhofer sagte. Denn zu den "Leckerbissen für Bienen" zählen auch blühende Kräuterpflanzen. Die Erde für die Mitmachaktion hatte Landwirt Josef Pellmeyer aus Eggertshofen gespendet. Zu dem Team, das beim Umfüllen in die Blumenkästen half und Tipps gab, gehörte Eva Steinberger aus Neufahrn, sie ist stellvertretende Kreisbäuerin. Sie half auch der jungen Mutter, die mit drei Kisten gekommen war. "Für Schmetterlinge habe ich mir schon was gekauft," erzählte die Frau "jetzt will ich noch was ganz speziell für Bienen".

Die Sorge, dass das Wetter dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung machen könnte, haben die Expertinnen zerstreut. Wenn die Stelle "ein bissl geschützt" ist, könne man die Kästen mit dem Samen ruhig jetzt schon im Freien stehen lassen, versicherten sie.

© SZ vom 16.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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