Mit Spaß Gutes tun:Rechtzeitig an die Bienen denken

Lesezeit: 2 min

Vor allem die Kinder hatten ihren Spaß bei der Arbeit. (Foto: Lukas Barth)

Zahlreiche freiwillige Helfer beteiligen sich an der Krokus-Pflanzaktion von Stefanie Eilers in Lerchenfeld

Ein kalter Wind wehte am Sonntagmittag, als 30 Erwachsene und zehn Kinder mit Fahrrädern und Spaten am "Grünen Hof" in Lerchenfeld eintrafen. Zu Fuß und auf dem Rad machten sie sich auf den Weg, um 4000 kleine Krokuszwiebeln in städtische Grünflächen fünf Zentimeter tief unter die Erde zu bringen - jeweils fünf Stück nebeneinander in einem kleinen Loch. Die Frühlingsblüher sollen im kommenden Jahr nicht nur Passanten erfreuen, sondern vor allem Bienen im zeitigen Frühjahr nach dem langen Winter überlebenswichtige Nahrung bieten.

Stefanie Eilers, die zu dieser Pflanzaktion aufgerufen hatte, kam vor einem Jahr aus Niedersachsen nach Freising, arbeitet hier als Kauffrau und engagiert sich für die Natur. In ihrem früheren Wohnort Bad Zwischenahn gebe es diese Aktion, bei der Bürger Blumenzwiebeln in öffentliches Grün pflanzen würden, schon seit einigen Jahren. Da sie dort auch schon mit dabei war, brachte sie die erfolgreiche Idee mit nach Freising und hat schnell in ihrem schon großen Freisinger Bekanntenkreis Unterstützer gefunden.

An der Aktion beteiligt sich auch die Stadt selbst. In ihrem Auftrag werden die Krokuszwiebeln gepflanzt, sie finanziere die Sache auch, berichtete Stefanie Eilers. Immer mehr Menschen stießen dann am Sonntag zu der kleinen Gruppe, Familien, Jugendliche. Und auch deren geflüchtete Freunde hatten - mit festem Schuhwerk und Spaten ausgestattet - offensichtlich viel Spaß daran, selbst etwas zu tun. Besonders für die Kinder war es ein Erlebnis. Sie konnten aus der großen Tasche in Stefanie Eilers Fahrradkorb zwei kleine Hände voll mit Zwiebeln nehmen und sachte in das Erdloch legen, bevor es wieder zugeschaufelt wurde.

Im nächsten Frühjahrs sollen die lila-blauen Blüten mit purpurfarbenen Streifen an acht Standorten, die die Stadtgärtnerei festgelegt hatte, Passanten erfreuen, aber vor allem Nahrung für die Bienen liefern. Stefanie Eilers hofft nun, dass die Wiesenflächen bis Juni nicht gemäht werden, damit sich die Krokusse im Boden vermehren können. Noch etwas wünscht sich die engagierte Naturschützerin: Dass die kleinen Pflanzen nicht achtlos zertreten werden. Denn anders als im beschaulichen Kurort Bad Zwischenahn, wo das überwiegend ältere Publikum nicht die Wege verlasse, gehe es in Lerchenfeld eben lebendiger zu. Stefanie Eilers hofft, dass sich die Krokusse unbeschädigt ausbreiten können.

Die Helfer pflanzten die kleinen, keimenden Krokuszwiebeln. (Foto: Lukas Barth)

Die Pflanzaktion solle nur ein Auftakt sein, so Stefanie Eilers, denn es gebe im Freisinger Stadtgebiet noch viel zu tun. Schön wäre es ihre Ansicht nach, wenn die städtischen Wiesen nicht mehr so häufig gemäht würden, damit die Pflanzen auch blühen und sich ausbreiten könnten. Dazu möchte sie überall in Freising robuste Krokuszwiebeln in die Erde bringen, damit Insekten in Freising künftig ausreichend Nahrung finden.

© SZ vom 24.10.2017 / Ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: