Mit 80 Plätzen:Neue Mensa für die Mittelschule

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Bauausschuss in Neufahrn stimmt Erweiterung zu, obwohl die Zahl der Ganztagsklassen zurückgegangen ist

Auch wenn die Zahl der Ganztagsklassen an der Jo-Mihaly-Mittelschule in Neufahrn zuletzt ein historisches Tief erreicht hat: Der Flughafen-, Planungs- und Bauausschuss gab in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für die Eingabepläne der Mensa. Diese sehen einen teilweisen Abbruch sowie den Aus- und Umbau des gesamten Eingangsbereichs vor, so dass die Schule neben der Mensa auch noch eine größere Aula bekommen wird.

Die Fläche der Eingangshalle wird dafür nach Westen erweitert. Ihr wird abgenommen, erhöht und als "Faltwerkdach" neu gestaltet. Im Neubauteil werden dann ein Speisesaal, der 80 Sitzplätze hat, sowie ein Küchentrakt untergebracht. Aula und Speisesaal werden durch eine mobile Trennwand geteilt und sollen zusammen 440 Quadratmeter haben. Damit seien sie "für schulische Veranstaltungen sehr gut geeignet", stellte Architekt Stefan Wagner fest. Eine überdachte Rampe gewährleistet künftig auch den behindertengerechten Zugang zum Eingangsbereich.

Mehr als drei Millionen Euro werden bis 2020 investiert. Das Mittagessen in Containern soll nach vielen Jahren endlich Geschichte sein, und wenn die Behelfsräume weg sind, wird auch der Außenbereich ein neues Gesicht bekommen. Vor der Mensa ist zum Beispiel eine Baumreihe vorgesehen, wie Landschaftsarchitekt Rolf Lynen erläutert.

Ebenfalls entfernt wird der Container auf der anderen Seite des Schulgebäudes. Er wird für die Ganztagsbetreuung genutzt und soll nun durch ein richtiges Gebäude ersetzt werden: ein sechs mal acht Meter großes "Gartenhaus" mit einem steilen Dach, so dass auch die Galerie im Dachraum genutzt werden kann.

Gar nicht angesprochen wurde in der Sitzung die jüngste Entwicklung bei den Ganztagsklassen. Im nächsten Schuljahr wird es nur zwei davon geben - eine für Fünft- und eine für Sechstklässler. Im vergangenen Schuljahr waren es noch insgesamt vier und davor sogar acht Klassen gewesen. Rektorin Marietta Hager hatte das vor den Ferien mit den Anmeldezahlen und den Vorgaben der Regierung von Oberbayern für die Klassenbildung beziehungsweise -teilung erklärt. Sie hatte aber auch darauf verwiesen, dass die Zahlen "von Jahr zu Jahr wieder umschlagen". Und da es mittlerweile auch in den Grundschulen Ganztagsklassen gibt, werde das im weiteren Verlauf bestimmt auch in den höheren Klassen zu einem "Boom" führen.

Zugestimmt hat der Ausschuss auch den Plänen des Büros Goldbrunner und Hyrcyk für den neuen viergruppigen Kindergarten, der auf dem alten Sportplatz im Neufahrner Süden gebaut werden soll. Auf das Dach kommt eine Fotovoltaikanlage, die aber nach Ansicht von Umweltreferent Florian Pflügler (ÖDP) anders als bisher geplant ausgerichtet werden sollte - nicht nach Süden, sondern nach Osten und Westen. Dann könnte über den Tag gesehen der Eigenbedarf besser gedeckt und auch mehr Geld gespart werden. Denn der selbstproduzierte Strom komme die Gemeinde nur halb so teuer wie der zugekaufte, erklärte Pflügler. Bei einer Südausrichtung der Anlage würde dagegen vor allem zur Mittagszeit Strom produziert. Doch gerade da sei das Angebot ohnehin schon fast zu groß. Eine Einspeisung ins Netz sei mittlerweile "von der Vergütung her nicht mehr so attraktiv". Die Anregungen des Umweltreferenten sollen nun mit den Fachplanern besprochen werden.

Die Kita-Pläne sehen neben der Einrichtung selbst auch vier Personalwohnungen vor. Im Wilgefortis-Kindergarten werden dagegen bestehende Personalappartements in Räume für die pädagogische Arbeit mit Kleingruppenumgewandelt - etwa für die musikalische Früherziehung oder den Sprachförderunterricht. Genau so werden sie allerdings ohnehin bereits seit gut 20 Jahren genutzt. Nun beschloss das Gremium die offizielle Nutzungsänderung.

UIla Schablitzki (SPD) tat es trotzdem etwas "in der Seele weh": Einerseits bemühe man sich darum, Wohnraum für die Beschäftigten zu schaffen, andererseits würden bestehende Appartements umgewandelt, gab sie zu bedenken. Allerdings würden diese "nach heutigen Vorstellungen auch nicht mehr als Wohnraum durchgehen", erklärte der Neufahrner Bauamtsleiter Michael Schöfer. So sei der Zugang zum Beispiel nur über den Kindergarten möglich.

© SZ vom 23.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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