Mintraching:Wohnhäuser erwünscht

Lesezeit: 1 min

Neufahrner Rathaus scheitert mit Antrag für mehr Gewerbe

Von birgit Grundner, Neufahrn

An der Ortsdurchfahrt von Mintraching liegt nach Einschätzung von Gemeinderat Christian Meidinger (Grüne) "das erfolgreichste Gewerbegebiet in der Gemeinde". Zugleich ist die ehemalige B 11 eine der am stärksten befahrenen Straßen - täglich sind dort knapp 15 000 Fahrzeuge unterwegs. Eben deshalb schwebt der Verwaltung dort für die Zukunft eine weiterhin "vorrangig gewerbliche Bebauung" der noch freien Grundstücke vor und wollte dies im Fall einer 2750 Quadratmeter großen Fläche zwischen Neufahrner Straße und Elsternweg auch per Bebauungsplan fix machen. Der Flughafen-, Planungs- und Bauausschuss lehnte dies aber mit 6:4 Stimmen ab.

Anlass der Diskussion war der Plan eines Bauträgers, auf dem fraglichen Grundstück acht Doppelhäuser zu errichten. Nicht alle sehen das so kritisch wie das Bauamt: Die Ortsdurchfahrt sei doch inzwischen zu einer "reinen Automeile verkommen", sagte Zweiter Bürgermeister Hans Mayer (CSU). Da müsse man "um jedes Wohnhaus froh" sein, "das tut dem Eindruck gut". Der Ort wäre dann auch mehr als solcher zu erkennen, meinte auch Ulla Schablitzki (SPD): "Jedes Wohnhaus bringt Qualität." Florian Pflügler (ÖDP) dagegen fürchtet, dass eine Wohnbebauung gerade auf dem fraglichen Grundstück "ungut" wäre. Die Kreuzung sei keine 50 Meter weg, und da sei die Lärmbelastung durch beschleunigende und bremsende Fahrzeuge besonders hoch, und "eine Lärmschutzwand ist nicht unbedingt schöner als Gewerbe", warnte er. Bisher habe sich niemand besonders für die Art der Bebauung dieser Fläche interessiert, wunderte sich Markus Funke (FDP). Da könne man auch nicht jetzt, wo der Eigentümer konkrete Absichten habe, plötzlich mit einem "Ällabätsch" Vorgaben machen.

"Es geht nicht um Ällabätsch", sagte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne). Vielmehr sei die das ganze Gebiet im Flächennutzungsplan als Mischgebiet ausgewiesen. Für Bauamtsleiter Michael Schöfer ging es zugleich um die "grundsätzliche Frage, ob wir steuernd eingreifen wollen". Einer Mehrheit ging es da aber offenbar wie Burghard Rübenthal (CSU), der sich sowohl Wohnen als auch Gewerbe vorstellen kann: "Warum wir einen Bebauungsplan aufstellen sollen, um hier etwas zu präferieren, erschließt sich mir nicht."

© SZ vom 27.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: