Merkblatt von Experten:Lebensräume erhalten

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Amphibien in den Wäldern sollen besser geschützt werden

Mit einem neuen Merkblatt will die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) Waldbesitzern und Förstern das Knowhow liefern, um die Lebensräume von Amphibien in den Wäldern besser zu schützen. In Zusammenarbeit unter anderem mit dem Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern haben die in Freising ansässigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Erfahrungen zum Schutz bedrohter Arten gesammelt und für die Forstpraxis und interessierte Waldbesucher aufbereitet.

Wälder sind der LWF zufolge auch für zahlreiche Amphibienarten wie den Feuersalamander wichtige Lebensräume. Von den 19 in Bayern heimischen Arten sind demnach acht stark an Wälder gebunden. Oftmals beherbergen gerade kleinere Gewässer in Wäldern oder in Waldrandnähe besondere Artengemeinschaften, die es zu schützen und zu erhalten gilt. "Schon mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen kann viel für den Amphibienschutz im Wald erreicht werden", sagt Peter Pröbstle, Leiter der LWF und Herausgeber der aktuellen Handreichung für die Forstpraxis.

Fast jeder kennt die Amphibienzäune, die im Frühjahr die Straßen säumen, um zu verhindern, dass Frösche, Kröten, Molche und Salamander auf ihren Wanderwegen vom Winterquartier zum Laichgewässer verletzt werden. Der Schutz einheimischer Amphibienarten spiele sich aber nicht nur entlang viel befahrener Straßen und an den großen Fließ- und Stillgewässern ab, macht die LWF deutlich. Amphibien nutzen im Jahresverlauf verschiedene Lebensräume. Für die Eiablage und die Larvenentwicklung benötigen die meisten Lurche Gewässer. Nach der Fortpflanzungszeit wandern sie in Sommerlebensräume an Land ab. Den Winter verbringen die meisten von ihnen in frostsicheren Verstecken im Boden oder unter liegendem Totholz, wie die Experten weiter schildern.

"Der räumliche Verbund von geeigneten Gewässern und abwechslungsreichen Landlebensräumen ist für das Überleben unserer Amphibien im Wald von zentraler Bedeutung," betont Pröbstle. In dem Merkblatt werden neben den acht "Waldlurchen" sowohl die Anlage und Pflege von Laichgewässern als auch Gestaltungsmaßnahmen für Landlebensräume im Wald beschrieben. Auf einen hohen Strukturreichtum am Waldboden und liegendes Totholz wird dabei besonders Wert gelegt.

Das Merkblatt ist als Printmedium oder als Download verfügbar: https://www.lwf.bayern.de/service/publikationen/lwf_merkblatt/273965/

© SZ vom 19.08.2021 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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