Mein Jahr:Eindrucksvoll zurückgemeldet

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Michael Prill freut sich über neue Stärke der Hallbergmooser Ringer. (Foto: Marco Einfeldt)

Michael Prill freut sich über neue Stärke der Hallbergmooser Ringer

Von Alexander Kappen, Hallbergmoos

2015 ist zu Ende, die "großen" Ereignisse des Jahres sind längst in zahlreichen Rückblicken zusammengefasst und bewertet worden. Die Freisinger SZ hat darüber hinaus Bürger aus dem Landkreis Freising gebeten, sich an die Besonderheiten zu erinnern, die sich 2015 für sie ganz persönlich ergeben haben.

- Als die Ringer des SV Siegfried Hallbergmoos am Samstag, 5. September, gegen 19.30 Uhr im Auswärtskampf beim SC Anger die Matte betraten, verspürte Michael Prill "große Freude und Erleichterung", wie er rückblickend sagt. Zweieinhalb Jahre zuvor hatte er - im zarten Alter von 21 soeben mit knapper Mehrheit zum Vorsitzenden gewählt - den Traditionsverein aus der ersten Bundesliga zurückgezogen, um einen Neuanfang mit jungen, einheimischen Kräften in der Bayernliga zu wagen und mittelfristig wieder in die zweite Liga aufzusteigen. Am 5. September war der SVS zurück. Schneller als erwartet.

Nicht wenige im Verein waren nicht damit einverstanden, dass das neue Führungsteam um Prill den SVS nach 49 Jahren, in denen die Ringer permanent der ersten oder zweiten Bundesliga angehört hatten, 2013 freiwillig in die Viertklassigkeit führte. "Das war am Anfang nicht einfach, der Druck auf mich und die Mannschaft war schon enorm", erinnert sich Prill, der selbst als Aktiver auf die Matte geht. Doch die junge Siegfried-Staffel hielt dem Druck stand, rückte noch näher zusammen und marschierte mit zwei souveränen Titelgewinnen binnen zwei Jahren von der Bayern- über die Ober- in die zweite Bundesliga und bescherte dort sich und dem Vorsitzenden ein äußerst erfolgreiches Jahr 2015.

Nach einem holprigen Start mit drei Niederlagen in Folge stellte die Mannschaft anschließend eindrucksvoll ihre Zweitligatauglichkeit unter Beweis und beendete die Saison auf Platz vier. "Damit habe ich in den optimistischsten Träumen nicht gerechnet", sagt Prill. Besonders freute ihn, dass in 47 Prozent der absolvierten Einzelkämpfe Ringer für den SVS auf der Matte standen, die der Klub selbst ausgebildet hat. "Das können nicht viele Vereine von sich sagen", so Prill.

Freude bereiteten dem Vorsitzenden im zurückliegenden Jahr aber auch die reaktivierte Reserve-Mannschaft, die ohne Punktverlust den Titel in der Gruppenliga gewann und aufstieg, sowie das Schülerteam, das ungeschlagen Bezirksligameister wurde. Als "sportliches Highlight" verbucht Prill zudem den zweiten Platz von Nachwuchsringer Matthias Wimmer bei der deutschen Meisterschaft der Kadetten. Und nicht zuletzt ist da die wiedergewonnene Akzeptanz durch die Zuschauer. Gegen Westendorf waren es 500, im Schnitt sahen sich 350 Leute die Heimkämpfe des Zweitligateams an. "Das sind mehr, als zu Erstliga-Zeiten am Schluss da waren", stellt Prill zufrieden fest: "Die Leute sind begeistert, sie sehen in der zweiten Liga schöne, spannende Kämpfe - der SV Siegfried ist da angekommen, wo er hin gehört."

© SZ vom 08.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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