Wenn es darum geht, die Moosburger Innenstadt wieder attraktiver zu machen, dann geht es in den Augen vieler in erster Linie einmal darum, den motorisierten Verkehr im Zentrum zu reduzieren. "Das wird kaum besser, es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendein großer Lastwagen auf dem Plan umdreht", sagte ein Moosburger Geschäftsmann kürzlich auf einer Infoveranstaltung. Doch Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) kann dem die nun vorliegenden Zahlen einer Verkehrszählung entgegenhalten.
Es habe sich herausgestellt, dass die verschiedenen Maßnahmen, wie der Bau der Westtangente und das Lastwagen-Durchfahrtsverbot, "sich tatsächlich positiv auf den innerstädtischen Verkehr auswirken", schreibt sie in einer Mitteilung, in der sie die Ergebnisse der Verkehrszählungen vorstellt. Laut Meinelt gibt es Verkehrszählungen jeweils aus der Zeit vor und nach der Umsetzung der Maßnahmen. Die Auswertung des Zahlenmaterials hat ergeben, "dass der Verkehr durch die Innenstadt Moosburgs deutlich gesunken ist", schreibt die Bürgermeisterin. Der Verkehr auf der Westumfahrung habe seit dem Lastwagen-Durchfahrtverbot, das seit Mitte 2016 gilt, zugenommen, "obwohl noch nicht in allen Navigationsgeräten die neue Route mit aufgenommen wurde".
Im vergangenen März wurde zeitgleich zu einer überregionalen Verkehrszählung an der Westumfahrung, die offiziell als Kreisstraße FS 15 firmiert, von der Stadt Moosburg eine Zählung an der Münchener Straße auf Höhe der Abbiegung in die Dr.-Schels-Straße durchgeführt. Dabei kamen Zählgeräte zum Einsatz, die unterschiedliche Fahrzeugarten, etwa Autos, Lastwagen und Lastzüge, unterscheiden können. "Besonders erfreulich" ist in den Augen der Bürgermeisterin, "dass tatsächlich 79 Prozent der Lastzüge und immerhin 51 Prozent der Lastwagen ohne Anhänger den Weg über die FS 15/Westumfahrung nehmen". Letztere seien vorwiegend dem Lieferverkehr zuzuordnen, "der weiterhin möglich und für die innerstädtischen Betriebe notwendig ist", so Meinelt.
Die 21 Prozent Lastzüge in der Innenstadt seien "immer noch zu viel", sagte die Bürgermeisterin kürzlich auf der erwähnten Infoveranstaltung, aber das bisher Erreichte sei "schon ein Erfolg". Wenn die Ortsdurchfahrt, die bislang eine Staatsstraße ist, im Jahr 2020 zur Ortsstraße werde, "dann können wir mehr erreichen".
Um einstweilen "noch eine weitere Entlastung, vor allem durch Anlieferungen im Gewerbegebiet Moosburg Nord zu erreichen", habe die Stadtverwaltung alle Betriebe in der Neustadt mit der dringenden Bitte angeschrieben, ihre Lieferanten auf die Westumfahrung hinzuweisen. Die Unterstützung durch die Unternehmen sei sehr gut. Die Erinnerungen an die Firmen werden regelmäßig wiederholt, um die Durchfahrten noch weiter zu verringern.