Mehr Möglichkeiten:Digital ist besser

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Möglichst noch in diesem Schuljahr sollen die interaktiven Taflen in Kranzberger installiert werden. (Foto: Neubauer)

Gemeinderat beschließt, alle Klassen der Kranzberger Grundschule mit elektronischen Tafeln auszustatten

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Die Grundschule in Kranzberg gehört zu den Vorreitern im Landkreis: Nach einer Testphase mit interaktiven Schultafeln durch Rektorin Heike Hartmann hat der Gemeinderat beschlossen, für alle Klassen insgesamt acht digitale Whiteboards anzuschaffen. Die Kosten dafür sind nicht unerheblich: Im Gemeindehaushalt werden für den Kauf, Verkabelung, Planung, Netzwerkserver und Ausstattung der Lehrerarbeitsplätze 100 000 Euro bereitgestellt. Gegen die Umrüstung sprach sich wegen der damit verbundenen Ausgaben Sonja Kieslinger (FWG) aus. Die übrigen Gemeinderäte sahen einen "Mehrwert" für die Schüler und stimmten für die Neuerung.

Rektorin Hartmann haben die ersten Erfahrungen mit den Whiteboards im Unterricht jedenfalls überzeugt. Anders als bei herkömmlichen Tafeln entspreche das projizierte Bild genau dem Heft-Aufbau. Gerade in den ersten Klassen erleichtere dies die Arbeit, schilderte sie den Gemeinderäten. In dem sehr jungen Kollegium der Schule gebe es keinen, der sich gegen die Einführung ausgesprochen habe. Die neue Technik bietet deutlich mehr Möglichkeiten, weil man nicht nur digital schreiben, sondern auf Knopfdruck auch Bilder integrieren oder surfen kann.

Stellvertretender Bürgermeister Anton Westermeier (KGL) fand es "zeitgemäß", Whiteboards schon in der Grundschule einzuführen. "Das gibt den Kindern größere Chancen für die Zukunft." Ähnlich argumentierte Hans Halbinger (CSU): Die Kinder lebten in einem Zeitalter, in dem man "das einfach braucht". Anton Hierhager (SPD) hatte die Einführung gemeinsam mit der Verwaltung vorbereitet. Er verwies darauf, dass andere Länder, darunter die Türkei, bei der Einführung interaktiver Schultafeln schon viel weiter seien. Ein modernes Land wie Bayern und eine Gemeinde, die den Anspruch habe, weit voranzugehen, komme daran nicht mehr vorbei. Die Technik sei mittlerweile ausgereift.

Auch die Politik macht sich für das neue Medium stark, um den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Computern beizubringen, wie der Kranzberger Geschäftsleiter Klaus Burgstaller sagte. Staatliche Förderung aber gebe es keine. Für die Anschaffung der Tafeln beteiligt sich die Gemeinde an einer Bündelausschreibung mit der Grund- und Mittelschule Reichertshausen, die 21 Geräte kaufen will. Auch Hohenkammer stößt womöglich noch dazu. Medienpädagoge Jürgen Schlieszeit riet dazu, alle Klassenzimmer mit der neuen Technik auszustatten. "Entweder man macht es ganz oder man lässt es sein."

Möglichst noch in diesem Schuljahr, nach den Pfingstferien, sollen die interaktiven Schultafeln in Kranzberg installiert werden, damit auch die übrigen Lehrer und Schüler erste Erfahrungen damit sammeln können. Man müsse die Lehrer dabei "an die Hand nehmen", sagte Schlieszeit und schrittweise an die neue Technik heranführen.

© SZ vom 28.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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