Ursprünglich hieß es "Abi machen und dann irgendwas studieren", aber am Ende entschied sich Johann Pichlmaier doch dafür, die Familiengeschichte fortzuführen - aus Verantwortung. In fünfter Generation leitet er nun das geschichtsträchtige Wirtshaus "Zum alten Wirt" in Mauern. Er absolvierte also eine Ausbildung zum Küchenmeister. "Ich bin kein Freestyler", sagt er dazu. Ohne Vorwissen in den Betrieb einzusteigen, das war für ihn keine Option.
Was die Arbeit im Wirtshaus ausmacht? "Als Wirt sieht man das ganze Leben und teilt bei den Familienfesten Freude und Trauer mit den Gästen". Das Zwischenmenschliche stehe im Vordergrund, auch wenn das momentan mit Corona schwierig sei. Johann Pichlmaier pflegt eine unverkennbar traditionelle Wirtshauskultur, mit Blasmusik im Biergarten und sonntäglichen Bratenspezialitäten. Dort findet der Besucher auch seine Lieblingsspeise: den Kalbsbraten. Auf der Karte findet man außerdem die ganze Woche über gutbürgerliche Küche wie Schweinebraten mit Kartoffelknödel, Wiener Schnitzel vom Schwein mit Pommes und Salat, Braumeisterschnitzel in Weißbiersoße, Schweinelendchen und Rahmschwammerl mit Spätzle oder den klassischen Zwiebelrostbraten. Dazu werden wechselnde Tagesgerichte angeboten wie Cevapcici mit Reis, Hähnchen Piccata mit Spaghetti und Tomatensoße oder Entenjung mit Semmelknödel. Das alles zu moderaten Preisen. Tatkräftig, so könnte man den Arbeitsstil der Pichlmaiers beschreiben. Über Jahre hat die Familie das Wirtshaus renoviert und viel investiert. Das zahlt sich in der Zeit der Corona-Pandemie aus: "Wir haben viel in den Betrieb reingesteckt, während andere sich ihren Porsche gekauft haben oder zum Golfen gegangen sind. Deswegen haben wir jetzt auch kein riesiges Problem und gehen sofort pleite."