Manfred Holzer übernimmt:Platz machen für neue Ideen

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Nach 20 Jahren an der Spitze der Freien Wähler in Neufahrn tritt Heinz Unterholzner ab

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Nach 20 Jahren steht ein neuer Mann an der Spitze der Freien Wähler in Neufahrn: Der bisherige Schatzmeister Manfred Holzer übernahm das Amt von Heinz Unterholzner, der nicht mehr kandidiert hatte - "im unübersehbar vorgerückten Alter", wie er augenzwinkernd feststellte. Er würde die Zeit "in keiner Phase missen" wollen, aber jetzt seien "neue Kräfte mit neuen Ideen" gefragt, so Unterholzner, und er versicherte schmunzelnd: "Ein Leben ohne Heinz im Vorstand ist möglich!"

Er selbst wird sich wohl erst einmal daran gewöhnen müssen. Zählt man die Zeit als Schriftführer dazu, war Unterholzner nach seiner eigenen Rechnung 10 328 Tage im Vorstand: "Seit 1997 hat er insgesamt 200 Monatsversammlungen, etwa 100 Veranstaltungen in den Ortsteilen und 20 Jahreshauptversammlungen geleitet. Alles zusammengerechnet habe er "ein komplettes Arbeitsjahr ehrenamtlich für die Freien Wähler" aufgebracht, so der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Benno Zierer in seiner Laudatio.

Er sprach vom "Motor der Freien Wähler" und bescheinigte Unterholzner "Führungsstärke auch in schwierigen Jahren", gerade zu der Zeit, als die Gruppierung noch "Bürgermeisterpartei" war und ihr Erfolg anderen "ein Dorn im Auge" gewesen sei. "Jedes Wort wurde auf die Waagschale gelegt, und auch sinnvolle Anträge der Freien Wähler wurden schlecht geredet", stellte Zierer rückblickend fest: "Zunehmend war Heinz genervt von Besserwissern, Wichtigtuern und Neunmalklugen, aber er hat die Flinte nicht ins Korn geworfen."

18 Jahre gehörte Heinz Unterholzner dem Gemeinderat an, sechs davon war er Sozialreferent, acht Vorstand im Freizeitpark. "Nebenbei" engagierte er sich als Bewohnerbeirat des Seniorenheims, "Manager" der Münchner Stadtratsfußballmannschaft - bei der Stadt München war er angestellt - und 28 Jahre als Fußballschiedsrichter. Alles unter einen Hut zu bringen, gelang ihm mit Unterstützung seiner Frau Lissy, die "nicht nur gewissenhaft den Terminkalender führte", sondern mithalf, wo es ging.

Unterholzner hatte sich zunächst bei den Unabhängigen Wählern engagiert und seit dem Zusammenschluss 1986 bei den Parteifreien Wählern, wie sie sich damals noch nannten. Als aus der losen Verbindung ein offizieller Verein wurde, waren es zunächst 23 Mitglieder. Seitdem sind 74 neue dazu gekommen, aktuell haben die Freien Wähler 66 Mitglieder.

Noch "größer werden", mehr "Betroffene zu Beteiligten machen" und "die Jugend mehr aktivieren" - das gehört zu der "Agenda 2020", die der neue Vorsitzende Holzer mit Blick auf die nächsten Gemeinderatswahlen formuliert hat. Der 55-jährige Banker bezeichnet sich selbst als Teamplayer. Im Vorstand wird er unterstützt vom ebenfalls neuen "Vize" Torsten Buschendorf, der Josef Brunner nachfolgte, und von Edgar Oberprieler als bewährtem weiteren Stellvertreter.

Um die Kasse kümmert sich künftig Helmut Wenger, neuer Schriftführer ist Thomas Seidenberger als Nachfolger von Wolfgang Huber. Bodo Pfeiffer bleibt Öffentlichkeitsreferent. Holzer kündigte an, dass man die erfolgreichen Monatsversammlungen unter der seit einiger Zeit etablierten Marke "Neu(er)fahrn) weiterführen und von dort Ideen an die Fraktion weitergeben wolle. Auch in Zukunft werde es außerdem Veranstaltungen zu Fachthemen geben.

© SZ vom 18.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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