Karl Heinz Zenker ist erleichtert. Das Kriegerdenkmal der Pfarrgemeinde Hallbergmoos kann sich wieder sehen lassen. Lange sei es ein Schandfleck gewesen, sagt der Vorsitzende des örtlichen Heimat- und Traditionsvereins. "Jetzt schaut es aber wieder würdevoll aus".
Zu verdanken ist das der Hallbergmooser Bildhauermeisterin Roswitha Prehm. Sie hat die Arbeiten durchgeführt, den schwarzen Granitstein wieder aufpoliert. Auch die Goldinschrift kann man nun wieder entziffern. Das Kriegerdenkmal wurde bereits 1950 auf dem alten Friedhof in Hallbergmoos errichtet und geweiht. Wind und Wetter hinterließen über die Jahrzehnte hinweg deutliche Spuren. Zuletzt hatte sich auch Johann Franzspeck von der Kirchenverwaltung für die Renovierung eingesetzt, erzählt Karl Heinz Zenker, der Erneuerung stand deshalb nichts mehr im Weg. Mit dem Kriegerdenkmal will man in Hallbergmoos der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs gedenken. Dieser Umstand soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Hallbergmooser Heimat-und Traditionsverein längst ein anderes Selbstverständnis an den Tag legt, als es traditionelle Kriegervereine tun. Zenker hat diesen Kurswechsel selbst angestoßen, als er 2013 den Vorsitz übernahm.
Auf das Betreiben des ehemaligen Oberstleutnants bei der Bundeswehr erfolgte die Umbenennung: Aus dem Kriegerverein wurde der Heimat- und Traditionsverein. Aktuell zählt dieser rund 150 Mitglieder, bei einem Altersdurchschnitt von 64 Jahren . Karl Heinz Zenker weiß, dass die Jugend heute immer weniger mit der Volkstrauertags-Tradition anfangen kann. Deshalb hat er neben dem Gedenken an alljene, die durch Krieg und Gewalt ihr Leben lassen mussten, auch die Geschichtspflege als neuen Schwerpunkt entdeckt. Zenker selbst gibt regelmäßig Sammelbände heraus.