Logistikgroßhändler nimmt weitere Hürde:Entscheidung für Transgourmet

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Einzig die Stadträte von ÖDP und Grüne stimmen im Ausschuss gegen den Bebauungsplanentwurf. Sie kritisierten vor allem die Belastung durch Verkehr und Lärm am frühen Morgen und sonntags.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Ansiedlung des Logistik-Großhändlers Transgourmet in den Clemensängern hat am Mittwoch eine weitere Hürde genommen. Der Planungsausschuss des Stadtrats hat den Entwurf für den Bebauungsplan gebilligt - allerdings nicht einstimmig. Grüne und ÖDP wendeten sich gegen das Vorhaben. Sie kritisierten vor allem die Belastung durch Verkehr und Lärm am frühen Morgen und sonntags, die durch die Transgourmet-Lastwagen zu erwarten ist. Ein weiteres Argument der Gegner: städtebaulich sei das Vorhaben wegen seiner Größe indiskutabel, wie sich vor allem Grünen-Stadtrat Sebastian Habermeyer echauffierte: "Des basst da ned hin!" Zuvor hatten Gutachter und Mitarbeiter der Verwaltung den Ausschussmitgliedern und den zahlreich erschienenen Bürgern noch einmal dargelegt, was der Lebensmittelhändler plant. Einmal mehr räumte auch Stadtbaumeisterin Barbara Schelle ein, dass "die Dominanz des geplanten Baukörpers ohne Zweifel erheblich ist". Große Gebäude könnten jedoch auch schön sein, warb sie mit Verweis auf das Asamgebäude. Vorgesehen ist auf jeden Fall, das lärmintensivere Geschehen auf dem Teil des künftigen Firmengeländes abzuwickeln, der zur Autobahn hin gelegen ist. Es sollen zwei Zufahrten gebaut werden, Grünanlagen rund um das Gebäude, große, schnell wachsende Bäume und ein zu mindestens 65 Prozent begrüntes Dach sollen die Wucht des Gebäudes mindern. Verkehrsuntersuchungen haben ergeben, dass der Verkehr in den Clemensängern mit Transgourmet zwar zunehmen wird, die Prognosen besagen jedoch auch, dass diese Zunahme mit der ursprünglich geplanten kleinteiligen Besiedelung des Gewerbegebiets noch größer ausfallen würde. Entsprechend gab auch der Lärmgutachter Entwarnung. Die Lärmgrenzwerte würden mit der Ansiedlung des Logistikers nicht überschritten, sagte er. Den Gegnern des Projektes reichte das nicht. Denn das Betriebskonzept von Transgourmet sieht sowohl am Sonntag als auch morgens zwischen 4 und 6 Uhr Lastwagen-Verkehr vor; und den gäbe es bei "normalen" Betrieben in den Freisinger Clemensängern nicht, argumentierten sie. Am Ende allerdings halfen auch erneute Verweise auf die städtebauliche Problematik nicht: Mit 9:5 Stimmen fiel die Entscheidung für Transgourmet.

© SZ vom 24.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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