Lob für Wirt und Bürgermeisterin:Glückliche Großfamilie

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Das Schaustellertreffen bei der Moosburger Herbstschau ist eigentlich dafür da, Sorgen und Nöte zu äußern. Doch Probleme gibt es offenkundig keine - denn es herrscht kollektive Zufriedenheit

Von Alexander Kappen, Moosburg

Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) geht gerne auf die Herbstschau, sie fühlt sich dort sehr wohl. Die Karussell- und Standbetreiber bezeichnet sie als "liebe Schaustellerfreunde", die für sie "wie eine Familie" seien. Darum sei das jährliche Schaustellertreffen, zu dem man sich am Mittwoch im Herbstschauzelt traf, "auch so wichtig, um sich ihre Sorgen und Nöte anzuhören". Allein: Es gab keine Sorgen und Nöte. Niemand hatte etwas zu beanstanden. Stattdessen herrschte kollektive Zufriedenheit. Nicht zuletzt deshalb, weil am Montag bei der CSU-Wahlveranstaltung mit Karl-Theodor zu Guttenberg alles so reibungslos funktioniert habe.

Mit "weit mehr als 2000 Besuchern war am Montag die Hölle los", sagte die Bürgermeisterin, die in diesem Zusammenhang "ein großes Lob an den Wirt" aussprach. Sie habe von vielen Seiten gehört, "dass die Bedienungen im Bierzelt immer freundlich waren, obwohl so viel los war, da ist kein böses Wort gefallen". Im Zelt sei es so voll gewesen, "da waren teilweise zwölf Leute am Tisch". Was auf dem Festplatz so los war, entzog sich der Kenntnis der Bürgermeisterin, wie sie zugab. Sie sei wegen des großen Trubels im Zelt gar nicht mehr raus gekommen. Sie dankte den Schaustellern, "die ja wegen unserer Satzung ihre Beleuchtung anhaben und geöffnet haben mussten, auch wenn draußen vielleicht nicht so viel los war - aber als Familie hält man ja zusammen".

Johanna Gumberger von der gleichnamigen Fischerei berichtete der SZ, der Montag sei für gewöhnlich nicht der Tag, an dem viel Betrieb auf der Herbstschau herrsche. Diesmal seien viele Leute da gewesen, "aber halt fast alle im Zelt, draußen war es eigentlich wie an jedem anderen Montag auch". Aber es sei "generell schön, wenn auf dem Volksfest mal viel los ist".

Auch Christian Buchner, der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Landesverbands der Marktkaufleute und Schausteller, war ganz angetan von dem großen Trubel, der beim Guttenberg-Auftritt auf der Moosburger Herbstschau herrschte: "Wenn sogar die stellvertretende Ministerpräsidentin kommt und die ARD aus Moosburg berichtet, ist das schon schön."

Auch für die Polizei, so berichtete der Moosburger Inspektionsleiter Christian Bidinger, "war der Montag etwas unüblich, das war auch für die Polizei ein Ausnahmetag mit den ganzen Polit-Promis und vielen Zivilkräften im Einsatz". Ansonsten gab es laut Bidinger keine größeren Vorkommnisse, bis auf einen geworfenen Masskrug, "der aber zum Glück niemanden getroffen hat". Er hoffe, "dass die nächsten Tage genauso gut laufen". Buchner lobte die Polizei. Deren Präsenz am Platz "tut uns allen sehr gut, das beruhigt die Menschen". Die Polizei habe offenbar "ihre Hausaufgaben gemacht". Es sei alles ruhig "und wird hoffentlich so bleiben".

Lobende Worte hatte der Schausteller-Sprecher auch für die Bürgermeisterin parat, "die viel für das Volksfest getan hat". Im Rathaus seien "die Türen immer für uns offen, man kann über alles reden". Er überreichte Meinelt die Ehrennadel des Schaustellerverbands. "Und die bekommen nicht viele", betonte Buchner, der auch Rathaus-Mitarbeiterin Rosina Ippisch für die gute Zusammenarbeit einen Blumenstrauß überreichte. Anita Meinelt wiederum zeichnete Vera Malick mit einer Urkunde aus, deren Familie mit ihrem Geschäft schon seit 65 Jahren auf der Herbstschau vertreten ist.

© SZ vom 14.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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