Baumpflanzung:Magerl-Linde im Klostergarten

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Trotz des Schneefalls freut sich Christian Magerl über die Linde, die für ihn im Klostergarten gepflanzt worden ist. Landrat Helmut Petz (r.) und Stefan Wildgruber (l.) von der Unteren Jagd- und Fischereibehörde dankten ihm für sein Engagement im Jagdbeirat. (Foto: Landratsamt)

Als Dankeschön für sein jahrzehntelanges Engagement im Jagdbeirat wird für den ehemaligen Landtagsabgeordneten ein Bäumchen neben dem Landratsamt gepflanzt.

Von Petra Schnirch, Freising

Im Klostergarten des Freisinger Landratsamts gibt es seit Kurzem eine Magerl-Linde. Noch kann sie leicht übersehen werden, anders als Namensgeber Christian Magerl, der als streitbarer Startbahngegner, Aufgemuckt-Sprecher und leidenschaftlicher Ornithologe in Freising seit vielen Jahren sehr präsent ist. Gestiftet haben das Bäumchen weder Umweltschutzverbände noch Vogelkundler. Vielmehr pflanzte die Untere Jagd- und Fischereibehörde zusammen mit der Stadtgärtnerei die Linde neben dem Landratsamt.

Das mag auf den ersten Blick verwundern, doch der ehemalige Grünen-Landtagsabgeordnete gehört seit mittlerweile 41 Jahren dem Jagdbeirat des Landkreises an. Eine seiner zahlreichen Aufgaben, die den meisten eher nicht bekannt ist. Der damalige Landrat Ludwig Schrittenloher hatte Magerl am 17. März 1982 zum Jagdbeiratsvorsitzenden bestellt. Seitdem vertraut das Landratsamt auf seine Erfahrung und Meinung. Im Umgang mit widerstreitenden Interessen hat der Biologe tatsächlich viel Expertise gesammelt, auch beim Bund Naturschutz, dessen Kreisvorsitzender er seit mehr als drei Jahrzehnten in Freising ist.

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Die Aufgabe im Jagdbeirat liest sich auf den ersten Blick eher wenig aufregend, dürfte aber dennoch einiges Konfliktpotenzial beinhalten. Jagdbeiräte wirken bei der Bestätigung und Festsetzung der Abschusspläne sowie der Bestellung der Kreisjagdberater mit und sind selbst als Berater der Jagdbehörde aktiv. Darüber hinaus soll sich der Jagdbeirat für einen Ausgleich der Interessen aller am Jagdwesen Beteiligten einsetzen. Vor allen wichtigen Entscheidungen soll er von der Jagdbehörde gehört werden. Gelungen ist das im Landkreis bisher relativ geräuschlos, Unmutsbekundungen sind zumindest keine bekannt.

Wenn in ein paar Jahrzehnten ein Freisinger, eine Freisingerin unter der Magerl-Linde im idyllischen Klostergarten sitzen wird, überlegt er vielleicht, was es mit dieser auf sich haben mag. An den Jagdbeirat denkt er oder sie dabei vermutlich eher nicht.

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