Leserbriefe:Eching spielt mit offenen Karten

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Hollerner See: Zum Bericht "Kein guter Stil" vom 20. April:

Dem Artikel habe ich entnommen, dass unsere Nachbarn in Unterschleißheim entrüstet seien über die Echinger Pläne hinsichtlich der Änderungen des Landschaftsschutzgebiets und diese erst aus der Zeitung erfahren hätten. Hierzu möchte ich richtigstellen, dass die Stadt Unterschleißheim von uns rund eine Woche vor Beschlussfassung des Themas im Echinger Gemeinderat über die Pläne in Kenntnis gesetzt wurde. Ich hatte Herrn Böck in einem persönlichen Gespräch informiert und ihm die Pläne gezeigt.

Es war stets die Forderung aus Unterschleißheim, dass die nicht erschlossenen Flächen nördlich des Hollerner Sees wieder in das Landschaftsschutzgebiet aufgenommen werden sollen. Der jetzige Plan würde genau das vorsehen: eine Herauslösung des Flurstücks im Eck zwischen A 92 und B 13 und zweier Flächen südlich des Hollerner Sees, direkt an der Straße zwischen Unterschleißheim und Eching. Im Gegenzug könnten die Flächen am nördlichen Seeufer, die vormals für eine Therme mit Hotel vorgesehen waren, wieder als Landschaftsschutzgebiet deklariert werden. Sämtliche Seegrundstücke wären demnach im geschützten Bereich und keine Planung würde das Seeufer berühren, sodass die Wünsche aus Unterschleißheim nach einem See ohne kommerzielle Nutzung erfüllt wären. Der Beschluss im Echinger Gemeinderat muss am Anfang dieser Überlegungen stehen, da es sich gänzlich um Flächen auf Echinger Flur handelt.

Im nächsten Schritt wird es einen sogenannten Scoping-Termin mit allen Beteiligten geben, zu welchem auch unsere Nachbarn aus Unterschleißheim eingeladen werden. Den Vorwurf, nicht mit offenen Karten zu spielen, kann ich entkräften. Ich danke meinem Bürgermeisterkollegen Christoph Böck, dass er die Pläne im Stadtrat neutral präsentiert hat und seine Stadtratskollegen auch auf die positiven Seiten dieser Änderung des Landschaftsschutzgebiets hingewiesen hat, nämlich dem Beerdigen sämtlicher Thermen- und Hotelpläne am naturschutzfachlich wertvollen nördlichen Seeufer. Zu allen Bedenken hinsichtlich des Naturschutzes: Es würden mehr Flächen einen Schutzstatus erhalten als verlieren.

Hinzu kommt, dass die Flächen im Seeuferbereich deutlich hochwertiger und schützenswerter sind als die im Kreuz aus A 92 und B 13, die durch den massiven Ausbau der Anschlussstelle Unterschleißheim einen erheblichen Einschnitt um rund zehn Hektar erfahren werden - rein auf Echinger Flur. Ich würde mich freuen, wenn es unseren politischen Gremien gelingen würde, eine ähnlich vertrauensvolle Zusammenarbeit aufzubauen, wie dies zwischen Bürgermeister Böck und mir der Fall ist. Sebastian Thaler, Bürgermeister von Eching

Wenig glaubhafte Beteuerungen

Zum Bericht "Freisinger AfD-Politiker posierten mit Hitlergruß auf der Zugspitze" vom 23. April:

Noch vor wenigen Wochen stand der AfD-Bundestagsabgeordnete Johannes Huber in der Kritik, Mitarbeiter aus rechtsextremen Kreisen zu beschäftigen. Er selbst war auch schon auf von Rechtsradikalen (3. Weg und Pegida) organisierten Demonstrationen in Kandel (Rheinland-Pfalz) zu sehen. Die Vorwürfe, Rechtsextreme zu beschäftigen, dementierte er. Es fänden Überprüfungen der Mitarbeiter statt, die AfD grenze sich klar nach rechts ab, behauptete Huber. Offensichtlich hat der Herr Bundestagsabgeordnete hier glatt gelogen. Zumindest ist es wenig glaubhaft, dass er - trotz Freundschaft auf Facebook - nicht wusste, mit wem er da im selben Kreisvorstand sitzt. Mit seiner Hitlergrußpose hat der AfD-Bezirkstagskandidat Markus Schirling die 65 Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs und die sechs Millionen Opfer des Holocausts verhöhnt. Hubers Büroleiterin hat das Foto von Schirling auf Facebook geliked; sie hegt offensichtlich ähnliche Sympathien. Die fadenscheinigen Abgrenzungen des Herrn Huber sind damit nichts anderes als eine verlogene Farce. Die Mütter und Väter unseres Grundgesetzes hatten das Ziel, einen Rechtsstaat zu schaffen, der gegenüber antidemokratischen Bestrebungen wehrhaft ist. Solche antidemokratischen Bestrebungen gehen offensichtlich von der AfD und von Markus Schirling aus. Auf Basis unseres Grundgesetzes bin ich zu jeder politischen Debatte bereit. Diese Basis hat Herr Schirling verlassen. Victor Weizenegger, SPD-Bezirkstagskandidat

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© SZ vom 28.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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