Lektion erteilt:Es rumpelt

Lesezeit: 1 min

Nikolaus besucht den Markrat in Au

Dumpfes Rumpeln an der Tür zum Sitzungssaal im Auer Rathaus. Wer mag das sein? Die Tür geht auf und der Nikolaus kommt herein, ihm auf den Fersen ein holder Engel. Der heilige Mann ist gekommen, um Bürgermeister Karl Ecker und seinem Marktgemeinderat ihre Lektionen zu erteilen. Von "Abens und Seyersdorf" sei er herbeigeeilt, sagt der Nikolaus und drückt Bürgermeister Karl Ecker seinen Bischofsstab zum Halten in die Hand. Überall habe er hohe Kräne blitzen sehen. Aus denen habe er eine Industriehalle herausspitzen sehen. Ob dieses neue Tor aber die Marktgemeinde schmücke, dass solle jedermanns Geschmackssinn überlassen sein.

Mitleid hat der Nikolaus mit der Auer CSU. Die wirke nun noch dünner besetzt als zuvor. Martin Linseisen müsse als Dritter Bürgermeister ja vorne bei Karl Ecker sitzen. Die CSU wirke ganz verloren, bedauerte der Nikolaus, und sogar manche Wortmeldung werde übersehen. "Das muss sich ändern, ich werd' mit 'm Sitzungsleiter red'n", verspricht der heilige Mann.

Die Freien Wähler reden alleine schon wegen ihrer Mehrheit im Gremium immer mehr mit. "Nur ein paar traun sich nix sagen", stellt der Nikolaus fest. Er hoffe, dies liege nicht am Bürgermeister. Sie sollten nicht meinen, wenn Karl Ecker schon soviel rede, dann sei ihre Meinung nichts wert. Bei der Grünen Offenen Liste (GOL) sei das ganz anders. "Die kannst nicht überhören", stellt der Nikolaus fest. Die hätten immer was zum Sagen "und nerven manch andere gern". Sie seien fleißig, eifrig und wüssten ganz viel. "Für den Verwaltung und Bürgermeister wird das manches mal zu viel", spricht der Nikolaus. Er lobt das harmonische Miteinander, "ein einzig Mögen und Lieben". Sprachs, lässt seinen Engel Nikoläuse verteilen und verschwindet. Vielleicht ins Tannet, wer weiß.

© SZ vom 08.12.2016 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: