Eigentlich wollte er mit seinem Käseladen ja einen Beitrag dazu leisten, die Moosburger Innenstadt ein Stück weit attraktiver zu machen. Und so ganz hat sich der Stadtrat und Stadtmarketingreferent Alfred Wagner (Grüne) von diesem Gedanken auch noch nicht verabschiedet. Nur wird er den Laden halt nicht mehr selber betreiben. Am vergangenen Samstag hatte "Käse im Weingraben" das vorerst letzte Mal geöffnet. Nun sucht Wagner einen Nachfolger, der das Geschäft weiterführt. "Wenn ein anderer es schafft, den Laden zu etablieren, dann hätte ich mein Ziel ja auch erreicht", sagte er am Montag.
Im Dezember 2016 war Wagner angetreten, um als Inhaber und alleiniger Finanzier den Käseladen zusammen mit einer fest angestellten Fachkraft aufzubauen. Er selbst behielt seinen Job als Controller in München. "Mir war bewusst, dass die Eröffnung des Ladens ein gewisses Risiko ist", sagt er rückblickend. Aber er wollte es probieren. Eineinhalb Jahre später hat er entschieden, genanntes Risiko nicht weiter tragen zu wollen. Alle drei Geschäftsbereiche - Käse, Wein und Feinkost - seien eigentlich nicht schlecht gelaufen. Aber um den Lebensunterhalt einer Festangestellten damit bereits jetzt zu sichern, reiche es nicht. Wer den Laden betreiben und etablieren wolle, dürfe zwei bis drei Jahre nicht darauf angewiesen sein, seinen Lebensunterhalt damit zu bestreiten.
Wagner ist zuversichtlich, dass ein anderer Betreiber es unter diesen Voraussetzungen schaffen kann. Er bemüht sich daher intensiv um einen Nachfolger. Dass es ihm damit ernst sei, belege auch die Tatsache, "dass ich noch nicht die Ladentheke und so weiter zum Verkauf ausgeschrieben habe". Der Stadtmarketingreferent glaubt, dass der Weingraben generell als Einkaufsstraße eine Zukunft haben könnte. "Jetzt macht ein Brautmodengeschäft auf, wenn noch zwei, drei Läden dazu kommen, könnte sich da wieder was entwickeln."