Lange Warteliste:Großer Bedarf

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Im Rathaus überlegt man, wie man die Echinger Kleingartenanlage vergrößern könnte

Von Klaus Bachhuber, Eching

Das Rathaus zeigt sich grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber einer Erweiterung der Echinger Kleingartenanlage nach Norden hin. In dem Kontext soll gleich das gesamte Areal zwischen Goethestraße, Bahn und Autobahn A 9 begutachtet werden, um auszuloten, welche weiteren Optionen der Nutzung sich ergäben, vorrangig ist sicher eine Wohnbebauung. Etwa zwei Drittel der aktuell landwirtschaftlich genutzten Fläche sind bereits im Gemeindeeigentum.

Die Nähe von Autobahn und Bahn wird einer potenziellen Wohnbebauung einige Schranken auferlegen. Die Grundlagenplanung soll nun ermitteln, wie angesichts dessen eine Erweiterung der Kleingartenanlage optimal situiert werden könne, für die diese Einschränkungen nicht gelten. Passend wäre wohl ein Kleingärten-Korridor auf dem nicht bebaubaren Streifen entlang der Autobahn.

Die Kleingartenanlage ist längst viel zu klein. Der Gärtner, der zuletzt eine Parzelle übernehmen konnte, musste darauf mehr als zwei Jahre lang warten. Und zwölf Bewerber hat der Verein jetzt schon auf der Warteliste. Mehrere potenzielle Schrebergärtner haben ihre Ambitionen bereits wieder zurückgezogen, weil es derzeit aussichtslos ist, an einen der Gärten zu kommen.

Die Kleingartenanlage zwischen Autobahndamm und Goethestraße war 1976 auf 6500 Quadratmeter Fläche geschaffen worden. Im Jahr 1984 wurde das Areal erweitert. Auf 40 000 Quadratmeter Gesamtfläche inklusive Freianlagen und Wege liegen nun 58 Kleingärten mit zusammen 18 000 Quadratmeter Fläche. Ein 1976 gegründeter Kleingartenverein verwaltet die Anlage.

Mindestens zehn neue Parzellen wären unbedingt notwendig, sagt der Vereinsvorsitzende Siegfried Freinberger. "Zehn Parzellen können wir locker besetzen, ohne dass wir Werbung machen", sagt er, "mit einer Bewerbung könnten wir noch mehr vergeben". Der Schutzstreifen entlang der Autobahn, der nicht bebaut werden darf, würde Raum für zwei Kleingärten nebeneinander liefern, das haben die Gartler schon kalkuliert. Eine derartige Fortführung des Vereinsgeländes fände Freinberger "ideal".

Auf der nördlich angrenzenden Ackerfläche hat die Gemeinde passenderweise schon einen Streifen mit 800 Quadratmetern für das neue Projekt Urban Gardening der Volkshochschule reserviert. Diese Nutzung ist zunächst kurzfristig vorgesehen, da die Entwicklung des Projekts noch nicht klar ist. Im Gegensatz zu den privaten Schrebergärten in der Kleingartenanlage verfolgt das Urban Gardening den Ansatz einer gemeinsamen öffentlichen Nutzung von Flächen.

© SZ vom 03.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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