Lange Debatte:Ohne Stacheldraht

Gemeinderat genehmigt Zaun an Park&Fly-Anlage

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die große Debatten auslösen. Wie zum Beispiel im Gemeinderat Hallbergmoos am Dienstagabend ein Antrag auf Errichtung eines zwei Meter hohen Maschendrahtzaunes an einem Grundstück an der Lilienthalstraße, das als "Park&Fly"-Anlage dient. Für die Verwaltung war die Begründung des Antrags (Sicherheitsaspekte) "einschlägig und nachvollziehbar". Nach Landesrecht seien inzwischen Zaunhöhen von zwei statt bisher 1,5 Meter Höhe "in der Regel verfahrensfrei zulässig". Zudem seien so hohe Zäune aus städtebaulicher Sicht" in einem Gewerbegebiet "nicht störend".

Den Stein ins Rollen brachte Josef Fischer (FW): "Also schön ist was anderes. Wenn einer auf das Gelände will, dann schafft er das auch." Dem pflichtete Silvia Edfelder (CSU) bei: "Zwei Meter sind schon eine Menge und wenn ich mich nicht irre, ist dort schon so ein hoher Zaun. Zudem ist oben Stacheldraht. Schaut aus wie im Gefängnis." Auch Robert Wäger (Grüne) stimmte der Meinung von Fischer zu und plädierte dafür, es bei 1,5 Metern zu belassen. Stacheldraht sei gefährlich und seiner Meinung nach genehmigungspflichtig. Auch Stefan Kronner (SPD) sagte: "Stacheldraht geht gar nicht" und sprach sich zudem dagegen aus, dass der Antragsteller verpflichtet wird, hinter dem Zaun eine Begrünung vor zu nehmen.

Laut Bürgermeister Harald Reents (CSU) soll es sich bei dem Zaun mit Stacheldraht aber nicht um die Park&Fly-Anlage des Antragstellers handeln. Dennoch werde man prüfen, ob dafür eine Genehmigung vorliege. Die Gemeinderatsmehrheit (13:5) genehmigte letztlich die zwei Meter, aber ohne Stacheldraht und mit Bepflanzung.

© SZ vom 24.03.2016 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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