Landesanstalt für Landwirtschaft:Ministerium hält sich bedeckt

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Umzug nach Ruhstorf könnte auch den Standort Freising betreffen

Im Landwirtschaftsministerium hält man sich noch sehr bedeckt. Die Verlagerung von Teilen der Landesanstalt für Landwirtschaft (LFL) ins niederbayerische Ruhstorf könnte aber auch den Standort Freising betreffen. In Ruhstorf soll eine neue Zweigstelle aufgebaut werden, dort soll ein Zentrum für angewandte praxisorientierte Agrarforschung entstehen. Etwa 200 Beschäftigte sollen dort künftig arbeiten. Das ist eines der Ergebnisse der Kabinettsklausur der Staatsregierung in St. Quirin am Tegernsee.

Die "Eckpunkte" für die Verlagerung würden noch im Herbst festgelegt, heißt es dazu aus dem Ministerium. Ein detailliertes Konzept, welche Einheiten betroffen sein werden, soll bis zum Frühjahr 2017 vorliegen und mit den Betroffenen "intensiv diskutiert" werden. Der Großteil der Stellen soll "nach ersten Überlegungen" von den "Standorten im Großraum München" verlagert werden. Als mögliche Themen für Ruhstorf nennt die Staatskanzlei explizit "Digitalisierung, Tierwohl, landwirtschaftliche Produktion und Vermarktung". In Ruhstorf ergäben sich "interessante Kooperationsmöglichkeiten mit der in Planung befindlichen Agrarhochschule in Reichersberg, Oberösterreich", so die Staatskanzlei weiter.

Freising ist der größte Standort der Landesanstalt, hier befinden sich allein drei der neun LFL-Institute. In Weihenstephan konzentriert sich die Forschung im Bereich Agrarökologie, Pflanzenbau und Pflanzenschutz. Auch die Verwaltung mit LFL-Präsident Jakob Opperer hat ihren Sitz in Freising. In Grub bei Poing stehen Tierzüchtung und Tierernährung im Mittelpunkt, am Starnberger See die Fischerei. Die Landesanstalt ist direkt dem Ministerium unterstellt, Ziel ist eine praxisnahe Forschung.

Erst im Frühjahr, mit ihrem Programm "Heimatstrategie: Behördenverlagerungen", hatte das Kabinett beschlossen, die beiden Institute für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur sowie für Ernährungswirtschaft und Märkte von München nach Freising zu verlegen. Damals versicherte Finanzminister Markus Söder, dass dem Kabinett eine sozialverträgliche Umsetzung wichtig sei und es keine Zwangsversetzungen geben werde. Diese Garantien sollen auch diesmal gelten. Dass nun womöglich auch Abteilungen aus Freising abgezogen werden, hatte hier nach den Entscheidungen vom März offenkundig niemand auf dem Schirm.

© SZ vom 02.08.2016 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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