Kultur in Neufahrn:Neugierige Blicke durchs Fenster

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Der Kabarettist Vogelmayer gastiert auf seiner Livestream-Tour im "WorkZimmer"

Von Birgit Grundner, Neufahrn

"Die Trendsportart 2020? Zurückgehen, weil Maske vergessen." Der Kabarettist Vogelmayer muss über seinen Gag fast alleine lachen - vor einer Webcam. Das Publikum verfolgt die Vorstellung mit Auszügen aus seinem neuen Kabarettprogramm "Leben & leben lassen" zum allergrößten Teil via Facebook und Instagram. Nur ein paar Passanten bleiben mal kurz vor dem "WorkZimmer" stehen und schauen neugierig durch die Fenster. Vogelmayer beobachtet auch einige Autofahrer, die "gierig reinschauen". Alles coronakonform - Kultur unter Pandemiebedingungen eben.

Innen sind die Inhaber Tina Benirschke und Ingo Siebeck die einzigen Live-Zuschauer. Sie hatten von Vogelmayers Livestream-Tour erfahren und den niederbayerischen Musikkabarettisten kurz entschlossen nach Neufahrn eingeladen. Die Überlegung, das mit einem wohltätigen Zweck zu verbinden und während des Streams am Samstagabend online Spenden für die Mobile Jugendarbeit zu sammeln, ist nicht ganz aufgegangen: Trotz der mehrfachen Hinweise von "Vogelmeyer" auf die "MoJa" und ihre wichtige Arbeit war bis Montag "kein einziger Euro" eingegangen, wie Ingo Siebeck bedauert. Wer mag, kann das freilich immer noch nachholen.

Die Idee, mit der Vorstellung und dem aufgezeichneten Video auch Werbung für das "WorkZimmer" zu machen, dürfte dagegen gleich funktioniert haben. Auf der Homepage sind inzwischen mehr als 300 Aufrufe unter dem Video samt den lobenden Worten Vogelmayers für Angebot und Einrichtung ("eine wunderbare Location" ) registriert. Das "WorkZimmer" an der Bahnhofstraße/Ecke Rosenweg kann jeder zeitweise mieten, um dort zum Beispiel Seminare, Vorträge, Ausstellungen, Yogakurse, Kleinkunst oder private Feiern zu veranstalten.

Tina Benirschke und Ingo Siebeck waren bei der Eröffnung Anfang 2020 überzeugt, damit eine Lücke zu schließen, aber keine zwei Monate später hat Corona ihren meisten Plänen erst einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt Workshops oder Lesungen gab es dann eben Maskenbasare. "Wir versuchen durchzuhalten", sagt Ingo Siebeck, "und wir planen fleißig für die Zeit, wenn man wieder mehr darf".

© SZ vom 16.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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