Kühnhauser Weiher in  Kranzberg:Schmucker Mittelpunkt

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Nach langem Vorlauf haben die Bauarbeiten zur Neugestaltung des Kühnhauser Weihers mit dem symbolischen ersten Spatenstich begonnen, links Bürgermeister Hermann Hammerl und Mitarbeiter der beteiligten Firmen. (Foto: Johannes Simon)

Erster Spatenstich für Sanierung des Kühnhauser Weihers

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Die Neugestaltung des Kühnhauser Weihers hat begonnen. Am Mittwoch fand der symbolische erste Spatenstich statt. Die verlandete Wasserfläche soll ausgebaggert und vergrößert werden, es wird ein neuer Treffpunkt nicht nur für die Dorfbewohner entstehen. Bei einer kleinen Feier zum Auftakt der Bauarbeiten erinnerte Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) daran, dass der Weiher noch 1995 von der Straße aus zu sehen war, wie eine Aufnahme aus der Zeit zeige. Früher sei der Weiher sogar zum Bootfahren genutzt worden. Das aber war schon lange nicht mehr möglich.

Seit 2012 plant die Gemeinde Kranzberg, den Weiher zu sanieren - zunächst war man von Kosten in Höhe von nicht mehr als 50 000 Euro ausgegangen. Tatsächlich sind daraus knapp 1,3 Millionen Euro geworden - eine Summe, die bei Teilen des Gemeinderats zunächst Zweifel am Umfang des Projekts aufkommen ließ. Grund für die enorme Steigerung waren Altlasten, die auf dem Areal entdeckt wurden, überwiegend Bauschutt. Sie mussten für 344 000 Euro entsorgt werden. Außerdem war die Planung deutlich aufwendiger geworden. Allerdings erhält die Gemeinde Zuschüsse in Höhe von 69 Prozent vom Amt für ländliche Entwicklung.

Die Wasserfläche wird mit künftig etwa 2000 Quadratmeter - auch auf Wunsch der Dorfbewohner - nahezu verdoppelt. Auf einer Seite wird es einen Naherholungsbereich mit Badesteg geben, daneben entstehen Feuchtflächen mit einem Absetzbecken. Dieses soll verhindern, dass das Gewässer erneut verschlammt. Außerdem schütze der sanierte Weiher die Unterlieger bei Starkregen bis zu einem hundertjährlichen Hochwasser, sagte Hammerl. Mit einem neuen Gehweg und einer Beleuchtung soll der Schulweg zur Bushaltestelle sicherer werden. Die Lebensqualität werde durch diesen neu gestalteten Rückzugs- und Erholungsort gesteigert, der Weiher werte Kühnhausen auf. Die Umsetzung übernimmt die Firma Schelle aus Pfaffenhofen, die Planung, in die auch Vorschläge der Bürger eingeflossen sind, stammt vom Büro Wipflerplan.

Der neugestaltete Kühnhauser Weiher werde "idealtypisch für den Dreiklang" Böden, Gewässer und biologische Vielfalt, die Basis-Ressourcen im fruchtbaren tertiären Hügelland stehen, sagte Guido Romor vom Amt für ländliche Entwicklung. Er solle "Wasser zurückhalten, damit Bodenerosion im Verlauf des Thalhauser Grabens verhindern, eine ökologisch gute Wasserqualität gewährleisten und Überschwemmungen bei Starkregen vermeiden helfen". Vielfältig begrünt werde der Weiher ein "schmucker Mittelpunkt des Weilers" sein.

© SZ vom 16.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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