Kritik im Freisinger Kreistag:Fragwürdige Zuschüsse

Die freiwilligen Leistungen sollen künftig geprüft werden

Genauer hinschauen soll die Verwaltung künftig bei den freiwilligen Leistungen zur Unterstützung der im Landkreis tätigen Wohlfahrtsorganisationen. Einige Kreisräte und Kreisrätinnen im Ausschuss für demografische und soziale Fragen des Kreistags erkennen nämlich Missverhältnisse zwischen den Bilanzen der einzelnen Träger und dem gewährten Zuschuss. Wie dem auch sei: Im Jahr 2021 zahlt der Landkreis 64 365 Euro an die Wohlfahrtsorganisationen aus. Das entspricht gleichzeitig einer Erhöhung von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr (61 300).

Der Verteilungsschlüssel ist seit 13 Jahren derselbe. Und die Erhöhung schmerzt nicht, denn die Höchstsumme von 75 000 Euro wird bei Weitem nicht erreicht. Bei den freiwilligen Leistungen handele es sich ja nur um eine Anerkennung", erklärte Werner Wagensonner, Leiter der Sozialverwaltung am Landratsamt. Es gehe dabei keineswegs darum, dass die Wohlfahrtsorganisationen kostendeckend arbeiten könnten. "Es ist eine sinnvolle Geschichte", ergänzte Wagensonner. Bis auf Michael Albuschat (AfD) sahen dies alle Kreisrätinnen und Kreisräte genauso und stimmten dem Vorschlag der Verwaltung zu.

Sabina Brosch (Grüne) stimmte ebenfalls zu, monierte aber, dass manche Einrichtung ein Vielfaches von dem Betrag, den sie als Zuschuss erhalten, an Gewinn verbuchten. Ihrer Meinung nach sollte man die Zahlen über einige Jahre hinweg im Auge behalten, um Ungleichheiten zu vermeiden. "Vielleicht brauchen andere etwas mehr." Gregor Wild (CSU) erkennt ebenfalls "eklatante Unterschiede." Er wünschte sich, dass sich die Empfänger der Zuschüsse im Ausschuss vorstellten und sagen, ob die finanzielle Unterstützung für sie ausreichend sei.

© SZ vom 24.07.2021 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: