Kreis-Grüne im Holledauer Wirtshaus zu Osseltshausen:Wirtschaft und Umwelt in Einklang bringen

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Die Dorade. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Kreis-Grünen treten gegen das ungebremste Wachstum im Landkreis an

Von Peter Becker, Au

Politik ist keine Zauberei. Auch wenn es sich die Fraktionssprecherin der Grünen im Kreistag, Claudia Bosse, wünschen würde. "Schnipps, und alle stehen hinter der besten Lösung", sagte sie beim politischen Aschermittwoch ihrer Partei im Holledauer Wirtshaus zu Osseltshausen. Weil aber selbst die Grünen trotz ihres aktuellen Höhenflugs in der politischen Landschaft Deutschlands nicht hexen können, "muss die Leidenschaft Kunststücke vollbringen", stellte Bosse fest. So blieb die Zauberei an diesem Abend dem Magier Lukas Brandl überlassen, der den gut gefüllten Saal zwischen den politischen Reden mit seinen Kunststücken unterhielt.

Da war zunächst der Auftritt des Landratskandidaten Robert Wäger. Er trete dafür ein, dass der Landkreis für alle Menschen Heimat sein solle. Dessen prosperierende Wirtschaft wolle er in Einklang mit seinen Bewohnern und der Natur bringen. Ein besonderes Anliegen sei es ihm daher, die 72 Hektar große "Senderwiese" bei Hallbergmoos, seiner Heimatgemeinde, in ein Naturschutzgebiet umzuwandeln. Dabei erteilte er gleich der Erweiterung des Flughafens im Erdinger Moos eine Absage. "Weg mit dem Planfeststellungsbeschluss für die dritte Startbahn", forderte Wäger.

Ins selbe Horn stießen die Auer Bürgermeisterkandidatin der Grünen, Barbara Prügl, und der Landtagsabgeordnete Johannes Becher. Letzterer sagte, dass der geplante Labcampus nichts anderes als ein riesiges Gewerbegebiet sei. Angeblich sollten dort bis zu 20 000 Menschen arbeiten. Wo die wohnen sollten, sei den Flughafenbetreibern egal. Becher forderte, dass dieses ständige Wachstum endlich ein Ende haben müsse. Der Landkreis Freising sei für eine Einwohnerzahl von über 200 000 Einwohnern nicht ausgelegt. Prügl stellte zufrieden fest, dass sich mittlerweile auch die Auer CSU gegen eine dritte Startbahn eindeutig positioniert habe.

Denn in der Hallertau ist der Siedlungsdruck in der Region um München mittlerweile ebenso angelangt. Wohnungsmangel herrscht und in der Folge müssten junge Menschen die Marktgemeinde verlassen. Es fehlten vor allem Single-Wohnungen und solche für alte Menschen. Insbesondere bei kleinen Wohnungen sei ein Riesenbedarf da, sagte Prügl. Falls sie denn Bürgermeisterin werden sollte, würde sie zunächst ein Gemeindeentwicklungskonzept aufstellen. "Das ist das A und O," betonte sie. Es solle Antworten auf die Frage geben, wo sich Au entwickeln könne und die Arbeit im Marktgemeinderat erleichtern. Prügl schwebt ebenso die Gründung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft vor.

© SZ vom 28.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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