Kranzberg:Widerstand gegen freie Wlan-Hotspots

In den meisten Städten gibt es sie schon, auf dem Land sind sie bisher aber die Ausnahme: Die bayerische Staatsregierung will nun auch dort die Verbreitung freier Wlan-Hotspots fördern. Während diese Idee beispielsweise in Allershausen auf breite Zustimmung stößt, gibt es im Kranzberger Gemeinderat strikte Gegner. Die Mehrheit sprach sich dafür aus, sich für eine Teilnahme an dem Programm zu bewerben, fünf Ratsmitglieder stimmten jedoch dagegen.

Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) hielt das Rathaus, das Sportgelände oder auch das Freizeitareal am Kranzberger See für geeignet, um dort Wlan-Hotspot einzurichten. Ein freier Internet-Zugang für die Badegäste bezeichnete er als "i-Tüpferl". Vor allem Wolfgang Badhorn und Martin Oberprieler (Kranzberger Gemeindeliste) aber waren "total dagegen". Vor allem am Sportplatz, wo Kinder sich bewegen, halte er ein solches Angebot für nicht sinnvoll, sagte Oberprieler. Er widersprach Georg Hammerl (FWG), der eine Herausforderung für Eltern und Erzieher darin sah, Kindern und Jugendlichen den richtigen Umgang mit dem Internet zu vermitteln. Das wäre, als ob man einen Riesenleinwand am Sportplatz aufstellen würde und die Kinder dann dazu anhalten wollte, dort nicht hinzuschauen.

Johann Halbinger (CSU) hält freies Wlan dagegen für "eine vernünftige Einrichtung", über die Standort-Frage müsse man aber nachdenken. Die Verwaltung wird nun die Bewerbung Kranzbergs abschicken, das weitere Vorgehen wird später festgelegt.

© SZ vom 22.12.2015 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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