Kranzberg:Umstrittenes Mobilitätskonzept

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Gemeinderat stimmt trotz einiger Bedenken dafür

Die Ziele lesen sich gut: Die Verkehrsbelastung soll verringert, die Mobilität trotzdem verbessert werden - und natürlich soll die Entwicklung nachhaltig sein. Die Gemeinden stimmen derzeit darüber ab, ob sie sich an einem integrierten Mobilitätskonzept für die Isar-Region im Norden von München beteiligen. In Kranzberg war dies durchaus umstritten. Die Gemeinderäte votierten schließlich bei fünf Gegenstimmen dafür.

Gebhard Wulfhorst, Professor an der TU München, soll die Ausschreibung erarbeiten, 18 Monate später soll eine Liste möglicher Maßnahmen vorliegen. Die Kosten für Kranzberg werden vermutlich unter 4000 Euro liegen. Zweifel äußerte vor allem Gemeinderat Georg Hammerl (FWG). Was da dann drin stehen wird, wisse man so doch auch - beispielsweise dass die Busverbindungen besser sein könnten. "Das ist das Papier nicht wert." Er fühlte sich ein wenig an das Energiekonzept der Ampertalgemeinden erinnert, das nun in der Schublade liege. Für ein solches Vorhaben in der gesamten Region mehr als 100 000 Euro auszugeben, sehe er "ganz kritisch".

Auch Anton Hierhager (SPD) befürchtete, dass inhaltlich wenig herauskommen werde. Er kritisierte, dass die Informationen zu dem Projekt im Vorfeld sehr dürftig seien. Andererseits müsse etwas geschehen, damit das Verkehrsaufkommen nicht noch weiter steige. Positiver bewertete Andreas Adldinger (CSU) das Mobilitätskonzept: Er gehe davon aus, dass gute Vorschläge ausgearbeitet würden. Da die Region ein großer Wirtschaftsraum ist, befürwortete er eine über die Grenzen des Landkreises hinausgehende Untersuchung. Wenn dagegen das Energiekonzept im Sande verlaufe, "dann liegt das an uns", erwiderte Adldinger. Sinn habe ein Mobilitätskonzept nur, ergänzte Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG), wenn alle Gemeinden mitmachen.

© SZ vom 11.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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