Kranzberg:Neue Visionen für den Kranzberger See

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Der Kranzberger See soll wieder so schön werden. Die Gemeinde sammelt jetzt Vorschläge und fragt die Bürger, was sie sich wünschen. (Foto: Marco Einfeldt)

Zum 50-jährigen Bestehen des Erholungsgebiets in vier Jahren soll der Weiher ordentlich aufgehübscht werden. Die Bürger dürfen schon jetzt sagen, was sie sich wünschen

Von Petra Schnirch, Kranzberg

In vier Jahren, 2019, feiern die Kranzberger ein kleines Jubiläum: Der See am Ortsrand wird dann 50 Jahre alt, zumindest in seiner Funktion als Erholungsgebiet. Bis dahin soll er noch interessanter werden - sprich, so schön wie in den Anfangsjahren und, wenn das Geld reicht, mit ein paar zusätzlichen Attraktionen. In den kommenden Wochen will die Gemeinde Vorschläge sammeln, was sich die Kranzberger für das Freizeitgelände wünschen.

Entstanden ist der Baggersee bereits in den Jahren 1936 bis 1938. Für den Bau der nahe gelegenen Autobahn war damals Kies entnommen worden. Inzwischen haben sich die Kiestümpel in ein idyllisches Fleckchen im Landschaftsschutzgebiet Amperauen verwandelt, mit stattlichen Bäumen, die Badegästen Schatten spenden.

Der Wildwuchs war in den vergangenen Jahren aber auch zu einem Problem geworden. Immer mehr Badegäste blieben aus, weil die Uferzonen zuwucherten. Selbst die Wasserwacht hatte von ihrem Gebäude aus über den Steg keinen direkten Zugang mehr zum Wasser. In diesem Frühjahr hatte der Erholungsflächenverein deshalb Rodungsarbeiten veranlasst. Laut Gemeinderätin Ursula Enghofer (FWG) hat sich das ausgezahlt. Im Sommer habe es wieder Spaß gemacht, dort zu baden. Und man habe bei einer Begegnung im Ort nicht mehr sofort gerochen, wer gerade vom Kranzberger See kommt, merkte sie trocken und unter dem Gelächter ihrer Gemeinderatskollegen an.

Im kommenden Jahr will der Erholungsflächenverein die Uferzonen weiter ausholzen und dort Kies aufschütten, wie Geschäftsführer Jens Besenthal erklärt. Der Kranzberger See ist eines der ältesten Erholungsgebiete, die der überörtliche Verein rund um München gestaltet hat. Das erste war der Unterföhringer See. Das Gelände in Kranzberg kam bereits 1969 dazu, vier Jahre nach Gründung des Zusammenschlusses. Inzwischen 32 Erholungsgebiete zum Verein. Jüngstes Projekt war der zweite Bauabschnitt am Pullinger Weiher.

2017 werden die Arbeiten am Kranzberger See weiter gehen, dann sollen die WC-Anlagen modernisiert werden. Außerdem soll die Wasserwacht eine Heizung bekommen - unter dem Vorbehalt, dass der Verein genügend Geld in der Kasse hat. Nach der Generalsanierung werde der See wieder "im alten Glanz erstrahlen", sagt Besenthal. Ob sich auch Zusatzwünsche erfüllen lassen, kann er nicht versprechen. "Das ist eine Geldfrage." Doch er weiß, was die Kranzberger noch gerne hätten: ein Beachvolleyballfeld zum Beispiel. Noch in diesem Herbst wird Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) mit Besenthal und Vertretern des Landratsamts und über die weitere Gestaltung des Geländes sprechen, der Landkreis ist für den Unterhalt zuständig. Auch die Gemeinde leistet ihren Beitrag und zahlt jedes Jahr 9000 Euro.

Andreas Adldinger (CSU) schlug vor, noch vor dem Treffen im Landratsamt auszuloten, "welche Visionen" die Kranzberger für ihren See haben. Auch die Gemeinde sollte bereit sein, Geld in die Hand zu nehmen, fand Martin Oberprieler (Kranzberger Gemeindeliste). Ein offener Arbeitskreis will sich Gedanken machen.

Eine Schwierigkeit lässt sich am Kranzberger See aber auch mit Geld nicht lösen: Gegen die Verschlammung gibt es laut Besenthal kein wirksames Mittel. Es handele sich um eine geologische Besonderheit, mit dem Grundwasser komme immer wieder Schlamm nach. Man müsste den See, wie dies schon einmal geschehen ist, ausbaggern. "Das aber wäre nicht so einfach, auch in Hinblick auf die Fische."

© SZ vom 21.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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