Kranzberg:Die Kulisse bleibt erhalten

Lesezeit: 2 min

Die Firma Rohrdorfer will an der Amperleite bei Göttschlag Kies abbauen, der Eingriff soll so schonend wie möglich erfolgen

Von Petra Schnirch, Kranzberg/Allershausen

Die Baggerseen bei Allershausen zeugen davon, dass im Ampertal in den vergangenen Jahrzehnten viel Kies abgebaut worden ist. Die Firma Rohrdorfer möchte nun an der Amperleite weitermachen und, etwa auf Höhe des Betonwerks bei Göttschlag, ein 6,5 Hektar großes Gebiet ausbeuten. Das Landschaftsbild werde nicht beeinträchtigt, versprach Dirk Lüngen, Geschäftsführer der Firma Rohrdorfer, als er das Projekt am Dienstag im Kranzberger Gemeinderat vorstellte.

Etwa vier Fünftel der Abbau-Fläche befinden sich auf Allershausener Flur. Einen offiziellen Antrag hat das Unternehmen bisher nicht eingereicht, vorab aber den Kontakt zu den Gemeinderäten gesucht. Beide Gremien signalisierten, dass sie keine größeren Einwände haben.

Bei einem Vorstoß vor 13 Jahren war das noch anders. Damals standen die Allershausener dem Vorhaben kritisch gegenüber, weil sie von den Plänen völlig überrascht worden waren. Dabei präsentierte das Unternehmen 2003 bereits eine veränderte Planung. Ursprünglich waren als Abbaufläche sogar gut 18 Hektar vorgesehen. Der Hang "wäre rasiert worden", sagte Allershausens Bürgermeister Rupert Popp (PFW) im Gespräch mit der SZ. 2003 war die vorgesehene Abbaufläche bereits um zwei Drittel verkleinert worden. Inzwischen sind die Pläne laut Lüngen noch einmal überarbeitet worden, um möglichst wenig in das Landschaftsbild einzugreifen. Die "komplette Kulisse" werde stehen bleiben, erklärte er in Kranzberg. Vom Ampertal aus werde der Abbau nur kurze Zeit zu sehen sein, ergänzte Geologe Theo Roppelt. Der Hügel werde ausgehöhlt, dann verfüllt und renaturiert. Künftig soll dort Mischwald wachsen. Der Abbau soll in vier Abschnitten über 25 Jahre erfolgen. Wenn er im ersten Teilbereich abschlossen ist, soll dort bereits damit begonnen werden, das Gelände wieder zu verfüllen, wie Roppelt ausführte. Verwendet werde dafür zu zwei Drittel Bodenaushub, der Rest bestehe aus "sortenreinem" Bauschutt. Er bezeichnete dies sogar als Verbesserung. Bisher sei der Boden der Amperleite sehr sandig, für Mischwald sei die künftige Zusammensetzung besser geeignet. Ursula Enghofer (FWG) wollte wissen, was man darunter zu verstehen habe, wenn von "überwiegend unbelastetem Material" die Rede sei. Bauschutt gelte prinzipiell als leicht belastet, auch wenn er, wie hier vorgesehen, aus nichts anderem bestehe als aus Ziegelabbruch und zerkleinertem Beton, erwiderte Geschäftsführer Lüngen. Fünf bis zehn Arbeitsplätze im Kieswerk könnten mit dem Abbau gesichert werden. Der Kies diene der regionalen Rohstoffversorgung. Zum nahen Betonwerk soll er mit Fahrzeugen und über Förderbänder transportiert werden. Der Verkehr werde "drastisch abgespeckt", versicherte Lüngen, da der Kies nicht mehr auf der Straße per Lastwagen angeliefert werden müsse. Den Abbau bei Unterkienberg will das Unternehmen dann einstellen. Lüngen rechnet mit einem Genehmigungszeitraum von fünf Jahren. "Das ist realistisch." Wenn es "sehr gut läuft", könnte es schon in zwei Jahren los gehen.

© SZ vom 08.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: