Kranzberg:Anbau für die Mittagsbetreuung

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Die Schule wird an der Ostseite erweitert

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Der Kranzberger Gemeinderat hat sich nun doch darauf geeinigt, dass die Schule auf der Ostseite einen Anbau für die Mittagsbetreuung erhält. Der Antrag von Kranzberger Gemeindeliste (KGL), CSU und SPD ging diesmal einstimmig durch. Allerdings soll geprüft werden, ob in dem etwa 100 Quadratmeter großen, zweigeschossigen Erweiterungsbau Toiletten untergebracht werden können, damit die Kinder nicht durch das Schulhaus laufen müssen. Die zusätzlichen Räume sollen nach Möglichkeit zu Beginn des neuen Schuljahrs im Herbst 2020 fertig sein.

Die Gespräche mit Schulleiterin Heike Hartmann, dem Betreuerinnen-Team und dem Elternbeirat eine Woche zuvor bei einer Sitzung des Sozialausschusses hatten gezeigt, dass es Schule und Eltern vor allem um eines geht: dass schnell eine Lösung für die Platzprobleme gefunden wird. Derzeit stehen der Mittagsbetreuung zwei Räume mit Küche zur Verfügung. In Spitzenzeiten halten sich dort bis zu 48 Kinder auf. Sowohl Kinder als auch Betreuerinnen klagen über den Lärm und dass es keine Rückzugsmöglichkeiten gibt. Hartmann hatte deutlich gemacht, dass sie einer Aufnahme weiterer Kinder in die Mittagsbetreuung nicht zustimmen werde, weil sie dies nicht verantworten könne.

Der Ortstermin hat die Fraktion der Freien Wählergemeinschaft (FWG) dazu bewogen, dem Antrag doch zuzustimmen. Im September war er noch mit ihren Stimmen abgelehnt worden, weil den Fraktionsmitgliedern der Anbau nicht gefiel und sie eine große Lösung mit eigenem Trakt für die komplette Mittagsbetreuung favorisierten. Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) hält die nun gewählte Variante nach wie vor für "nicht optimal". Er stimmte aber, wie die übrigen FWG-Mitglieder, diesmal trotzdem zu, weil sie schnell umgesetzt werden kann.

Aufgrund der Modulbauweise - ob mit Stahlbetonfertigteilen oder in Holzbauweise ist noch offen - seien kurze Bau- und Planungszeiten möglich, heißt es in dem Antrag der drei Gruppierungen. "Damit wird pragmatisch ein Problem gelöst, ohne dass die Gemeinde über die Maßen belastet wird." In den bestehenden Räumen soll zusätzlich die Akustik verbessert werden.

In der Gemeinderatssitzung am Dienstag wurde es kurzzeitig giftig, als es darum ging, durch wessen Ablehnung wann wie viel Zeit verloren gegangen sei. Johann Halbinger (CSU) sprach von einer monatelangen Verzögerung. Zweiter Bürgermeister Anton Hierhager (SPD) und Silvia Tüllmann (FWG) betonten schließlich, dass man jetzt in die Zukunft schauen sollte.

Dass der - im September zunächst durchgefallene - Bauantrag erst gut neun Monate nach einem Grundsatzbeschluss pro Anbau vorlag, begründete Hammerl damit, dass die Gemeinde lange vergeblich versucht habe, mit einem Nachbarn Kontakt aufzunehmen. Der geplante Erweiterungsbau befinde sich außerhalb des zulässigen Baufensters. Der Antrag soll nun trotzdem eingereicht werden.

In einer langen Stellungnahme seiner Fraktion wies Georg Hammerl (FWG) darauf hin, dass der Anbau an der Ostseite "vorerst den Druck aus dem Kessel" nehme. Allerdings sei man "himmelweit von einer optimalen Lösung entfernt". Mittelfristig müsse das Ziel sein, eine Mittagsbetreuung an einem Platz mit mehreren Räumen, Sanitäranlagen und Essensausgabe zu schaffen. Mit der Planung sollte bald begonnen werden. Die Räume in dem nun beschlossenen Anbau seien nicht verloren. Hartmann habe darauf hingewiesen, dass bei Einführung einer Ganztagsschule ohnehin mehr Platz erforderlich sein werde. "Somit haben wir dann endlich ein stimmiges Gesamtkonzept."

© SZ vom 12.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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