Kranzberg:An die Zukunft denken

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In der Diskussion um den Kranzberger Flächennutzungsplan gibt es auch Kritik, mit der die Gemeinderäte umgehen müssen

Eigentlich war es nur eine Formsache. Als Ergebnis eines nicht öffentlichen Arbeitstreffens will der Kranzberger Gemeinderat darauf verzichten, ein 1,2 Hektar großes Grundstück im Bereich Frauenberg als potenzielles Baugebiet aus dem Landschaftsschutzgebiet herauszunehmen. Bei anderen Flächen soll dies aber nach wie vor erfolgen. Das Gremium sollte diese Entscheidung nun in öffentlicher Sitzung als weiteren Schritt zur Überarbeitung des Flächennutzungsplans offiziell absegnen, der Grundlage für die weitere Entwicklung der Gemeinde ist. Zweiter Bürgermeister Anton Westermeier (Kranzberger Gemeindeliste) grätschte zunächst jedoch dazwischen und stellte in Frage, ob die Arbeit an dem Planwerk überhaupt fortgesetzt werden sollte.

Wie schon in der Sitzung zuvor ärgerte er sich noch immer über die Freie Wählergemeinschaft, die Anfang Mai den Antrag gestellt hatte, auf einem Grundstück an der Ringstraße nahe des Kinderhauses ein Einheimischenmodell umzusetzen. Die Fläche ist in Gemeindebesitz, das Vorhaben könnte also rasch umgesetzt werden, allerdings ist sie sehr schmal. Die übrigen Fraktionen wollen das Areal jedoch freihalten, falls Bedarf für weitere kommunale Bauten besteht. Dafür war es vor Jahren anlässlich der Debatte pro oder kontra Schulneubau auch gekauft worden. Mit solchen Anträgen werde die Arbeit des Gremiums am Flächennutzungsplan untergraben, schimpfte Westermeier. Außerdem verwies er darauf, dass es gegen den Entwurf ohnehin 119 Einwendungen gebe.

Geschäftsleiter Klaus Burgstaller beruhigte die Gemüter und erinnerte an die guten Gespräche zum Thema. Die Bürger würden sehen, dass sich der Gemeinderat sehr detailliert mit den strittigen Fragen auseinandergesetzt habe. Im September wird der Gemeinderat über die Einwendungen auch von privater Seite beraten. Den größten Widerstand riefen die Pläne für ein Wohngebiet am Ende der Kirchbergstraße hervor, das ist mittlerweile gestrichen worden. Im Übrigen, fügte Burgstaller hinzu, müssten die Gemeinderäte es jetzt "auch mal durchstehen", wenn von einigen Seiten Kritik komme. Das sei Demokratie.

Auch Hans Halbinger (CSU) hielt Westermeier entgegen, dass der Flächennutzungsplan ein wichtiges Instrument für die Gemeinde sei. "Wir müssen an die Zukunft denken." Nach weiterer Schelte für den FWG-Antrag forderte Monika Mühl (FWG) ihre Kollegen schließlich auf, zur Tagesordnung zurückzukommen und über die gewünschten Änderungen beim Zuschnitt des Landschaftsschutzgebiets abzustimmen.

Anstelle der Flächen bei Frauenberg sollen zwischen Ringstraße und der geplanten kommunalen Wohnanlage fünf Hektar herausgelöst werden. In sieben weiteren Fällen handelt es sich nach Angaben der Gemeinde oft nur um kleine Korrekturen. Die Kreisräte müssen diesem Ansinnen aus Kranzberg noch zustimmen.

© SZ vom 16.08.2018 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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