Kostspieliges "Statussymbol":Drastische Steuer-Erhöhung

Das Halten von Kampfhunden wird in Neufahrn sehr viel teurer

Wer in Neufahrn Kampfhunde halten will, wird künftig stärker zur Kasse gebeten. Der Gemeinderat hat die entsprechende Hundesteuer von 100 auf 600 Euro pro Jahr erhöht. Für den zweiten Hund werden 750 Euro und für jeden weiteren sogar 1000 Euro fällig. Diese Steuer wird jetzt unabhängig von einem "Negativzeugnis", das für die Haltung zwingend erforderlich ist, erhoben. Bisher wurde bei Vorlage eines solchen Nachweises nur der normale Steuersatz verlangt. Dieser beträgt 50 Euro für den ersten, 75 Euro für den zweiten und 100 Euro für den dritten Hund.

Aktuell sind der Gemeinde sieben Kampfhunde gemeldet. "Aber die Dunkelziffer ist wohl relativ hoch", vermutet Kämmerer Johann Halbinger. Christian Meidinger (Grüne) sah die Gefahr, dass man mit einer noch höheren Steuer die Halter erst recht "in die Illegalität treiben" könnte. Im Übrigen liege es "am Halter und nicht an der Rasse", wenn ein Hund gefährlich sei. Laut Statistik gebe es jedenfalls die meisten Vorfälle nicht mit Kampfhunden, sondern mit Schäferhunden, gab Meidinger zu bedenken. Von einer "knackigen Erhöhung" sprach Beate Frommhold-Buhl (SPD). Mit seinen Überlegungen, Steuerermäßigungen zu gewähren, sofern ein Halter einen "Hunde-Führerschein" vorlegt, konnte sich Meidinger nicht durchsetzen. Die Mehrheit sah es wohl wie Gerhard Michels (CSU): Für ihn ist ein Kampfhund "ein Statussymbol", und wer sich so etwas zulegt, könne dafür zahlen. Neu in die Sitzung aufgenommen wurde auch ein Passus, der alle Hundehalter betrifft: Hunde müssen die Steuermarke sichtbar tragen, wenn sie Wohnung beziehungsweise Grundstück des Halters verlassen.

© SZ vom 06.10.2018 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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