Konfliktstoff:Anlieger sollen zahlen

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Im Neubauteil von Dietersheim ist die Ortsdurchfahrt neu, doch im Dorfkern fürchten Anwohner, dass sie die Sanierung teuer bezahlen müssen. (Foto: Marco Einfeldt)

Eching will Dietersheimer Ortsdurchfahrt sanieren lassen

Gerade hat das Landratsamt die Kreisstraße zwischen Eching und Dietersheim sanieren lassen. Die Gemeinde hätte aber lieber die Erneuerung dieses Teilstücks geopfert und dafür die Ortsdurchfahrt von Dietersheim repariert bekommen. Jetzt will Eching die Fortführung der Arbeiten an der Ortsdurchfahrt beantragen. Für Konfliktstoff sorgt diese Absicht in Dietersheim, wo die Sanierungskosten der Gehwege auf die Anleger umgelegt werden müssten.

Die Reihenfolge der Arbeiten hatte im Rathaus stets für Verwunderung gesorgt. Die Ortsdurchfahrt marode, die Ortsverbindung augenfällig passabel - und trotzdem wird diese saniert und innerorts bleibt der missliche Zustand. Ursache ist freilich, dass mit der gerade abgeschlossenen Sanierung die Straße intakt gehalten werden sollte, so lange dies mit einer Oberflächenbehandlung möglich ist. Bei der Dietersheimer Ortsdurchfahrt wurde dies versäumt, weshalb dort ein teurer Vollausbau vorgenommen werden muss, den der Landkreis noch nicht im Etat untergebracht hat.

Jetzt will Eching diese Sanierung beim Kreistag beantragen. Frühestens 2019 könnte sie umgesetzt werden. Erneuert der Kreis dann die Straße, muss die Gemeinde die anteiligen Kosten für die Gehwege bezahlen - und die werden nach Straßenausbaubeitragssatzung auf die Anlieger umgelegt. Dagegen hat jüngst im Planungsausschuss des Gemeinderates Hans Grassl, selbst Anlieger der Straße, heftig protestiert. Seit 15 Jahren moniere er, dass die Straße desolat sei, erinnerte er. Seinerzeit hätten günstige Oberflächenkorrekturen, wie jetzt bei der Ortsverbindungsstraße, noch genügt. "Es wurde versäumt, rechtzeitig zu sanieren", sagte er, "und jetzt werden die Anlieger dafür gestraft." Über die Jahre habe man die Proteste der Anwohner ignoriert, "und jetzt heißt es: Vollausbau und ihr zahlt".

Der Ausschuss hat zunächst einstimmig den Antrag zur Sanierung beschlossen. Über das Vorgehen bei den Gehwegen soll gesprochen werden, wenn der Kreistag das Projekt gebilligt hat und ein Zeithorizont erkennbar ist.

© SZ vom 06.05.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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