Die Grünen treten bei der Kommunalwahl in Kirchdorf erstmals mit einer eigenen Liste an. Fünf Kandidaten bewerben sich um einen der 14 Sitze im Gemeinderat. Auf Platz eins steht Ortssprecher Martin Heyne. Landratskandidat Robert Wäger und Claudia Bosse, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, fungierten bei der Aufstellung der Liste als Wahlhelfer. Der Ortsverband war erst im November 2019 gegründet worden.
Heyne bezeichnete Kirchdorf als "extrem lebenswerte Gemeinde, in der über Generationen vieles richtig gemacht wurde". Es habe keine eklatanten Versäumnisse oder Fehlentscheidungen gegeben, eine "tolle Gemeinschaft" sei aufgebaut worden, lobte er. Nun sei es an der Zeit, dass diese Ausgangslage für die kommenden Generationen gesichert werde, "mit allen Herausforderungen der heutigen Zeit sowie mit neuen Gesichtern und neuen Ideen". Derzeit bildet die CSU eine Fraktion mit den Freien Wählern, Gegengewicht ist die Freie Wählergemeinschaft (FWG).
Bei Gemeinderäten, die seit Jahrzehnten zusammen agieren, seien Diskussionsverläufe und Stimmverhalten zu oft absehbar, findet der Grünen-Ortssprecher. "Zu oft erlahmen Kreativität und konstruktive Spannung in solchen Gremien, wenn man sich jahrzehntelang gut kennt und ohnehin aus derselben politischen Grundrichtung kommt." Die Grünen könnten hier neue Impulse setzen, glaubt Heyne, dies sei auch auf Landesebene zu beobachten. "Nur beharrlicher, dauerhafter Einfluss der Bündnisgrünen hat aus der CSU mittlerweile eine Light-Version der Grünen gemacht", sagte er. Mit der Kreistagsfraktion und den Grünen im Landtag gebe es eine gute Vernetzung.
Auf Platz zwei der Grünen kandidiert der 24-jährige Bio-Gärtner Matthias Achatz, auf Rang drei Silvia Bauer, die vielen aus dem Elternbeirat kennen. Sie ist auf der Liste, obwohl sie kein Parteimitglied ist. Kai Kriebel aus Nörting und Tanja Matterne aus Wippenhausen stehen auf den Plätzen vier und fünf.