Keine Herausnahme aus Landschaftsschutzgebiet:Kranzberg gibt nach

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Gemeinde streicht Bereiche aus Flächennutzungs­planentwurf

Die Gemeinde Kranzberg wird umstrittene Wohn- und Gewerbeflächen aus dem Entwurf des Flächennutzungsplans streichen. Sie befinden sich alle im Landschaftsschutzgebiet. Eine Herausnahme hat der Planungsausschuss des Kreistags, wie zuvor bereits der Naturschutzbeirat, abgelehnt. Der Kreistag selbst würde wohl ebenso abstimmen. Deshalb will man in der Gemeinde nichts weiter in der Richtung unternehmen. In Kürze will sich Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) mit den Planers des Büros NRT treffen, um den Entwurf entsprechend anzupassen.

Lediglich kleinere Flächen dürfen aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden, nicht aber die beiden größten Bereiche. Etwa neun Hektar westlich des bestehenden Gewerbeparks wollte die Gemeinde im neuen Flächennutzungsplan ein Gebiet für weitere, potenzielle Gewerbeansiedlungen einzeichnen. Für Wohnbebauung waren etwa 5,7 Hektar an der südlichen Ringstraße/westliche Untere Dorfstraße vorgesehen. Beide Gebiete werden derzeit überwiegend landwirtschaftlich genutzt - und daran wird sich so schnell nichts ändern.

Allerdings bedeutet dies nicht, dass dort gar nicht gebaut werden kann, wie Hammerl erläutert. Landrat Josef Hauner (CSU) habe signalisiert, dass für konkrete Maßnahmen eine Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet genehmigt werden könne. Eine "Bevorratung" solcher Flächen sei dagegen nicht möglich. Im Norden des dritten Abschnitts des Gewerbeparks stünden sogar noch Gewerbeflächen zur Verfügung, die bereits vor Jahren herausgenommen worden waren. Allerdings seien sie derzeit für die Gemeinde nicht verfügbar, schildert Hammerl, die Eigentümer spielen nicht mit.

Der Bund Naturschutz hatte in seiner Stellungnahme zu den geplanten Änderungen im Flächennutzungsplan an den Plänen der Gemeinde bereits massive Kritik geübt. Das Landschaftsschutzgebiet im Ampertal diene der Sicherung von Freiräumen und deren ökologischen Funktionen. Der Talraum sei schon jetzt stark eingeengt, ein solches Gewerbegebiet nahe der Autobahn würde einen Riegel bilden und Lebensräume durchschneiden. Es hätte den Verlust einer Tierwanderlinie zur Folge und würde den Frischluftstrom absperren.

© SZ vom 17.05.2019 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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