Kein zusätzliches Geld vom Kreis Freising:Freistaat fördert Trennscheiben für Busse

Beinahe hätte der Landkreis Freising unnötig Geld ausgegeben. Weil derzeit kein Fahrkartenverkauf in Regionalbussen stattfindet, damit sich Busfahrer und Fahrgäste Corona-bedingt nicht zu nah kommen, sollen Trennscheiben an die Fahrerkabine montiert werden. Denn die Folge der Vorsichtsmaßnahme bedeutet für den Landkreis Einnahmeausfälle, weil viele Fahrgäste ganz auf das Ticket verzichten.

Die Planung sah vor, vom 1. Juli an wieder Fahrkarten in Regionalbussen zu verkaufen, viele Busunternehmen haben schon auf eigene Kosten angefangen, provisorische Scheiben einzubauen. Die Materialkosten liegen hierfür bei rund 300 Euro, allerdings sind die Scheiben nicht sehr haltbar, sondern trüben sich bald ein. Eine festverbaute Trennscheibe kommt auf bis zu 3000 Euro pro Bus. Trotzdem war man im Landratsamt bereit, diese Summe pro Bus zuzuschießen, doch nun ist schon der Staat eingesprungen. So fördert das Land Bayern den Einbau von Trennscheiben mit 1500 Euro je Fahrzeug. Angesichts dessen war sich der Planungsausschuss des Kreistags einig, dass man auf die von der Kreisverwaltung empfohlenen Ausgaben verzichten kann. Rupert Scholz (Freie Wähler) untermauerte das. Die zusätzliche Landkreisförderung wäre "ein Verstoß gegen das Gebot der Wirtschaftlichkeit". Landrat Helmut Petz (Freie Wähler) gab ihm Recht, rechtfertigte aber das Vorpreschen des Landratsamtes: "Wir haben nicht groß geschaut, was ist der Hintergrund, da kommen wir aus dem Prüfen ja nicht mehr heraus, es muss aber gehandelt werden."

© SZ vom 10.07.2020 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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