Kein Kleinzentrum mehr:Kritik am Regionalplan

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Neuer Entwurf stuft Zolling zu Gemeinde im ländlichen Raum ab

Die Zollinger Gemeinderäte haben in ihrer jüngsten Zusammenkunft die Ziele, die in der Fortschreibung des Regionalplans insbesondere für die Siedlungsentwicklung für ihre Gemeinde festgelegt sind, kritisiert. Zolling ist bisher als "Kleinzentrum" definiert, der neue Entwurf stuft die Gemeinde dagegen nicht mehr als Hauptsiedlungsbereich ein, sondern als "ländlichen Raum".

Diese Zuordnung werde nach Ansicht der Gemeinderäte der tatsächlichen Entwicklung nicht gerecht, Zolling müsse Hauptsiedlungsbereich bleiben. Die Nachfrage in der Gemeinde nach Wohnraum und Gewerbeflächen steige, deshalb will die Kommune kontinuierlich neue Baugebiete ausweisen können. Kein Verständnis haben die Räte dafür, dass zum Beispiel Langenbach und Marzling als Hauptsiedlungsbereiche festgelegt werden sollen.

Laut Planentwurf müssen Hauptsiedlungsbereiche mit dem öffentlichen Nahverkehr gut erreichbar sein. In Zolling kreuzen sich zwei Hauptverkehrsstraßen, eine Bundesstraße und eine Kreisstraße, dies seien "hervorragende Voraussetzungen", um die bestehenden ÖPNV-Anbindungen ausbauen zu können, meinen die Gemeinderäte.

Der Entwurf sieht auch vor, dass die Innenentwicklung eines Ortes wichtiger sei als die Ausweitung nach außen. Wenn aber innerörtlich keine geeigneten Flächen für Neubauten zur Verfügung stünden, solle die Gemeinde die Möglichkeit haben, auch außerörtlich Flächen als Baugebiete auszuweisen. Insbesondere im Ortsteil Palzing, der in einem geplanten Grünzug liege, solle eine weitere Siedlungsentwicklung sichergestellt werden, fordern die Räte. Für eine bessere Mobilität schlagen sie außerdem eine Erweiterung des S-Bahnbereichs nach Marzling und Langenbach sowie den Bau von Park-and-Ride-Parkplätzen vor.

Der Entwicklungsplan sieht vor, dass Wasser- und Windkraft das Angebot an regenerativen Energien ergänzen sollten. Diesem Ansinnen erteilten die Zollinger Räte eine deutliche Absage, Windräder lehnen sie auf ihrem Gemeindegebiet ab.

Der Regionalplan München, der vom regionalen Planungsverband erstellt und stetig fort geschrieben wird, legt die zukünftigen Entwicklungen des Raumes fest, damit "öffentliche und private Bedürfnisse im bestmöglichen Umfang am richtigen Standort berücksichtigt werden." Als Leitbild dient eine kompakte, flächensparende Siedlungsentwicklung mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. In diesen zentralen Orten soll möglichst der Innenbereich bebaut werden, um Freiräume sowie vernetzte, regionale Grünzüge als Lebensraum für Pflanzen und Tier zu schaffen und zu erhalten.

© SZ vom 17.06.2016 / Ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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