Jugendliche werden aktiv:Hänseleien in sozialen Medien

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Das Moosburger Jugendparlament will gegen Cybermobbing vorgehen. Anfang des nächsten Jahres werden Schulen angeschrieben, um zu klären, ob und wie viele Vorfälle es dort gibt und wie dagegen vorgegangen wird

Von Simon Bauer, Moosburg

Cybermobbing, Hänseleien im Internet und in den sozialen Netzwerken spielen heutzutage eine immer größere Rolle bei Menschen, die neue Meiden nutzen, vor allem unter Jugendlichen. Denn viele von ihnen können dem emotionalen Druck schwerer Beleidigungen und Ausgrenzung nicht standhalten. Jetzt hat sich das Moosburger Jugendparlament (JUP) der Problematik angenommen. Während seiner letzten Sitzung in diesem Jahr hat es den Beschluss gefasst, Briefe an alle Moosburger Schulen und Behörden wie das Jugendamt zu schicken, in denen Schulleiter und Sozialarbeiter auf Cybermobbing hingewiesen werden sollen. Außerdem will das Jugendparlament herausfinden, ob die Schulen gegen Vorfälle vorgehen und ihre Schüler über die möglichen Gefahren des Internets aufklären.

"Wir wollen uns einen Überblick über die Situation an den Schulen verschaffen und sehen, wie im Allgemeinen mit Cybermobbing umgegangen wird", erklärt die Vorsitzende des Jugendparlaments, Verena Kuch. Sie betont, dass dies bisher noch keine konkrete Aktion sei. "Wir arbeiten derzeit an der Ausführung und formulieren gemeinsam die Briefe."

Diese sollen nicht nur an weiterführende Schulen gehen, auch Grundschulen würden gezielt angeschrieben. "Wir wollen herausfinden, ob und wie ausgeprägt Cybermobbing bereits bei jüngeren Kindern auftritt", sagt Verena Kuch. "Aber auch, wie viele Grundschüler bereits ein Handy haben, wie viele damit ins Internet kommen und wie viele über die dortigen potenziellen Gefahren aufgeklärt sind."

Somit will das Jugendparlament einerseits herausfinden, welche Schulen bereits Maßnahmen zur Aufklärung und Hilfestellung bei solchen Mobbingfällen getroffen haben. Andererseits sei es auf eine Zusammenarbeit mit den jeweiligen Schulen aus, wenn keine Möglichkeiten der Hilfestellungen vorhanden seien. "Wir würden uns bei Interesse oder Anfrage von Schulen gerne in das Aufklärungsprogramm miteinbinden, oder auch selbst Vorträge organisieren", sagt die Parlamentsvorsitzende.

In den Schulen würde man Jugendliche am besten erreichen. Auch durch eine Jugendumfrage erhofft sich das Parlament, dass unter anderem Cybermobbing mehr zur Sprache kommt. Die Umfrage soll Jugendlichen Möglichkeiten bieten, ihren Anliegen und Vorschlägen zur Verbesserung des täglichen Lebens Gehör zu verschaffen.

Für Verena Kuch und die Mitglieder des Parlaments sei das Thema Cybermobbing jedoch vor allem ein persönliches Anliegen. "Man muss das aus der Sicht der Jugendlichen betrachten. Sie können und dürfen mit diesen Problemen nicht alleine gelassen werden und unaufgeklärt bleiben."

Die nächste Sitzung des Jugendparlaments ist für Donnerstag, 5. Januar, angelegt, dann sollen die fertigformulierten Briefe gemeinsam durchgelesen und fertiggestellt werden. Gegen Mitte oder Ende Januar sollen sie an alle Schulen und Behörden verschickt werden. "Wir rechnen damit, dass wir bis Mitte Februar die ersten Rückmeldungen erhalten werden", vermutet die JUP-Vorsitzende.

© SZ vom 23.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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