"An den Strömen" lautet der Titel einer Fotoausstellung, die vom 11. Dezember bis 13. Februar im europäischen Künstlerhaus im Schafhof zu sehen ist. Passend zum Jahresmotto "Europa" zeigen Ute und Werner Mahler den Kontinent anhand seiner Flüsse. Die beiden Kunstschaffenden zählten in der Deutsche Demokratischen Republik (DDR) zu den stilprägenden Fotografinnen und Fotografen. Nach der Wende gründeten sie die Agentur "Ostkreuz" sowie die "Ostkreuzschule für Fotografie".
Zum Bedauern des Veranstalters muss die Vernissage am Freitagabend ausfallen, weil die Künstler wegen der aktuellen Coronasituation nicht kommen. Sie wenden sich aber mittels eines Videointerview und Grußworten online an Interessierte. Von Samstag, von 14 bis 18 Uhr,und zu den gewohnten Öffnungszeiten können sich Besucherinnen und Besucher selbst einen Eindruck von ihren Fotos verschaffen.
Mit ihrer Ausstellung werden Ute und Werner Mahler einen poetischen Blick auf Europa. Mit der bildnerischen Dokumentation von Reisen greifen sie eine lange Tradition in der Kunstgeschichte auf. Ihrer Ansicht nach sind Flüsse als von Ländergrenzen unabhängige Verbindungslinien. Entlang ihrer Läufe erschließt sich die Vielfalt Europas. "Ströme verbinden und trennen, sie sind Transportwege und Grenzen. Und jeder Strom in Europa trägt auch Erinnerungen an Kriege und Krisen in sich", sagen die beiden über ihr Ausstellungsprojekt.
An den Ufern der Flüsse findet das Leben statt: Menschen erholen sich dort, finden Zerstreuung. Dort wurden aber auch Konflikte ausgetragen. Über die Flüsse hinweg haben sich Kulturen, Religionen Familien oder Systeme ausgetauscht. Nach Auffassung von Ute und Werner Mahler kontrastiert das pulsierende Leben entlang der Ströme das gleichmäßige, beständige Dahinfließen des Wassers. Die Fotos zeigen laut Veranstalter, wie ähnlich und wie unterschiedlich die Lebensentwürfe der Menschen sind, welche die Fotografin und der Fotograf in ihren Bildern festgehalten haben.