Jahresrückblick für Kranzberg:Schwierige Suche nach Bauland

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Neuer Flächennutzungsplan stellt Gemeinderat vor Probleme

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Viel Kritik haben sich die Kranzberger anhören müssen, inzwischen ist es ruhiger geworden um das Papier, das die weitere Entwicklung der Gemeinde für die nächsten 20 bis 30 Jahre aufzeigen soll. Seit gut drei Jahren arbeiten die Kranzberger an einem neuen Flächennutzungsplan. Planer, Gemeinderäte und Verwaltung haben sich intensiv damit befasst - und die Arbeit ist noch lange nicht abgeschlossen. Schon jetzt aber lässt sich sagen: Aufzeigen, wie ein weiteres Wachstum der Gemeinde aussehen könnte, wird der neue Flächennutzungsplan, vor allem in der Ortschaft Kranzberg selbst, nur teilweise.

Die Gemeinde musste zu Beginn des Planungsprozesses viel Kritik einstecken. Der Bund Naturschutz warnte angesichts der potenziellen Flächen, die zunächst für Wohn- und Gewerbegebiete vorgesehen waren, gar von einer "Los-Angeles-ierung" Kranzbergs. In den vergangenen Monaten ist davon wenig übrig geblieben.

Nachdem von Seiten der Bürger mehr als hundert Einwendungen eingegangen waren, verzichtete der Gemeinderat bereits auf mehrere mögliche Baugebiete. Mit weiteren Streichungen reagierte das Gremium vor einem halben Jahr auf ein Votum des Planungsausschusses des Kreistags. Dieser hatte die beantragte Herausnahme von Grundstücken aus dem Landschaftsschutzgebiet abgelehnt. Der Gemeinderat beschloss deshalb, auf zwei große Bereiche zu verzichten. Betroffen sind ein etwa neun Hektar großes Areal in Autobahnnähe, das für weitere potenzielle Gewerbeansiedlungen zur Verfügung stehen sollte, sowie etwa 5,7 Hektar an der südlichen Ringstraße für die Wohnbebauung. Lediglich in Einzelfällen soll eine Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet möglich sein. Vor allem im Hauptort Kranzberg selbst gibt es dadurch nur wenig Wachstumsmöglichkeiten. Gerade dort aber wünschen sich viele Familien seit Jahren Bauland. Immerhin: Ein kleineres Wohngebiet kann demnächst an der Ringstraße verwirklicht werden.

© SZ vom 27.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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