Internationales Begegnungsfest:Ein Event für alle Echinger

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Als Organisationstalent hat sich Sybille Schmidtchen in Eching einen Namen gemacht. (Foto: privat)

Mit der Veranstaltung wagt sich das noch sehr junge Kulturforum an eine ganz große Sache. Motor ist Sybille Schmidtchen, die schon an der Volksschule ihr Talent als Chef-Organisatorin bewiesen hat

Von Klaus Bachhuber, Eching

So eine Schlüsselqualifikation würde in jedem Verein dankbar begrüßt: Sybille Schmidtchen organisiert leidenschaftlich gerne Veranstaltungen, Feste und Events, mit großer Begeisterung und Geschick. Mit dem internationalen Begegnungsfest am Samstag auf dem Echinger Bürgerplatz hat sie sich mit ihrem Verein Kulturforum an eine ganz große Nummer gewagt. "Natürlich macht mir das große Freude", schwärmt die 69-Jährige, "sonst würde ich es ja nicht machen."

Schon als Lehrerin an der Echinger Volksschule hatte sie zwar kein offizielles Mandat in der Schulhierarchie, sie war aber die inoffizielle Chef-Organisatorin. Zuletzt etwa hatte sie dort die Projekttage mit dem Schulfest gemanagt. Bei der SPD, in deren Ortsvorstand sie sitzt, organisiert sie immer wieder Veranstaltungen, etwa für die "Roten Kulturwochen" oder zuletzt auch im Bürgermeisterwahlkampf. Und den regen Förderverein der Musikschule sowie das junge Kulturforum hat sie selbst aufgebaut und leitet beide seit der Gründung. Bei den Gedankenspielen, das 2014 begründete Kulturforum im Bewusstsein des Ortes präsenter zu machen, stolperte man über die Information, dass in Eching auch 2342 Menschen aus 90 anderen Nationen leben, gezählt ohne die zeitweise in der Realschulhalle aufgenommen Asylbewerber. "Das ist doch ein schöner Aufhänger für ein großes Fest", fand Schmidtchen, "und eine Basis für einen Kulturverein." So entstand das internationale Fest, in dem jeder einen Beitrag aus seinem Kulturkreis leisten kann: mit Tracht, Musik, Informationen.

Die Organisatoren aus dem Kulturforum haben selbst Leute auf der Straße angesprochen, wenn ihnen etwa ein fremder Akzent auffiel, und haben sie zum Fest eingeladen. Dazu gibt es Dutzende Programmpunkte für einen bunten Tag von 10 bis 23 Uhr auf dem Bürgerplatz, im Bürgerhaus und dem ASZ, mit Konzerten, gemeinsamen Kunstaktionen, multinationaler Verpflegung, Kindertheater, Ausstellungen oder Lesungen.

"Der Bürgerplatz braucht diese großen Feste", findet Schmidtchen. Während die "Echinger Fachbetriebe" ihre großen Marktveranstaltungen im Frühjahr und Herbst veranstalten, ist nach dem Aus des "Urlaubs dahoam" der Platz im Sommer verwaist. Für den Sommer 2016 will nun das Kulturforum die Lücke in Eching schließen.

Die Gründung des Kulturforums war eine politische Idee. Beantragt von der SPD mit dem Ziel, dass sich nach der Wiedereröffnung des Bürgerhauses auch der Gemeinderat mehr ins kulturelle Geschehen einbringen sollte, wurde das Forum zunächst als Gemeinderatsgremium installiert, ehe es sich 2014 abnabelte und als Verein verselbständigte.

Die Gründungsvorsitzende Schmidtchen stammt aus Dortmund und lebt seit 1978 in Eching. Bis zur Pensionierung im Jahr 2011 war sie Lehrerin an der Hauptschule (heute Mittelschule) in Eching. 2005 promovierte sie parallel zur Schularbeit als Dr. phil. in Pädagogik und hatte anschließend bis 2015 Lehraufträge an der Universität. Für die SPD sitzt sie seit 1996 im Gemeinderat. Seit 1997 führt sie den Förderverein Musikschule, seit 2004 das Kulturforum. Schmidtchen ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Vor dem Start der großen Feier am Samstag sei sie nun "schon ein bisserl aufgeregt", verrät die Chef-Organisatorin. Auf Wiederholung sei das internationale Fest freilich nicht angelegt, es soll ein einmaliges Event bleiben. Sollte es überragend ankomme, könne man sich eventuell in einigen Jahren Gedanken über eine variierte Neuauflage machen, findet Schmidtchen. Aber freilich habe sie "schon genügend andere Ideen im Kopf".

© SZ vom 22.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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