Idylle ohne Auto:Das ständige Nörgeln muss aufhören

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Bilder wie dieses wird es nach der Umgestaltung des "Plan" nicht mehr geben, künftig dürfen dort in der Regel nur noch 15 Autos parken. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Moosburger Grünen sind mit den Entwürfen zur Neugestaltung des "Plans" recht zufrieden und drängen auf eine rasche Umsetzung. Was die Reduzierung der Stellplätze angeht, sind sie der Meinung, dass in der Umgebung genügend zur Verfügung stünden

Von Karlheinz Jessensky, Moosburg

"Es ist entschieden - wir wollen nicht über weitere Konzepte diskutieren": Für die Moosburger Grünen ist wichtig, dass nach jahrelangen Diskussionen und einem Architektenwettbewerb die Pläne des Siegers für die Neuordnung des "Plans" schnellstmöglich zur Ausführung kommen. Er habe die ständige Nörgelei an den Plänen satt, sagte Grünen-Stadtrat Johannes Becher bei einer Versammlung zum Thema. Insbesondere die Diskussion um die Verminderung der Parkplätze auf künftig nur 15 ist für die Grünen überflüssig. Es gebe genügend Stellplatzalternativen in der Umgebung, meinte Becher.

Nach der Entscheidung des neunköpfigen Preisgerichts, einer Präsentation aller Pläne in der Sparkasse und deren teilweise undeutlichen Veröffentlichung im Internet wird nun fleißig in Parteiversammlungen diskutiert. Bei den Freien Wählern waren die Parkplätze der springende Punkt, für die Grünen ist möglichst viel Grün auf dem derzeit öden Parkplatz das Wichtigste. "Autos in den Innenstädten sind so was von vorgestern", ist die Devise. Leben solle in den Innenstädten stattfinden, und deshalb gelte es, diese zu stärken. Die historische Innenstadt Moosburgs gelte es attraktiv zu machen, möglichst wenig motorisierter Verkehr, viele Geschäfte, keine Leerstände. Dazu hohe Aufenthalts- und Lebensqualität, barrierefreie Oberflächen, stimmige, einheitliche Stadtmöblierung und attraktive Stadteingänge. Der Blick auf die Realität zeigt jetzt anderes. Die Grünen meinen aber, mit dem Siegerentwurf ließe sich zumindest ein Teil dieser Träume erfüllen. Die Sanierung des Plans könne sich als Impulsgeber für private Eigentümer herausstellen.

Michael Stanglmaier, Dritter Bürgermeister und Mitglied im Preisgericht, sparte es sich, auf alle 19 bewerteten Planungen einzugehen und nahm sich nur die drei Siegerentwürfe und vier nächstfolgende vor. Bezeichnend auf allen diesen Entwürfen ist, dass mehr oder weniger Parkplätze eingezeichnet sind, Bäume, ein Wasserspiel und Sitzgelegenheiten, aber kein einziges Auto. Eine versuchte Täuschung des Betrachters oder Ausdruck dafür, dass sich die Planer ein Auto in der neuen Idylle nur schwer vorstellen können? Becher nahm eher Letzteres an. Autos aber lassen sich nicht weg diskutieren. In den Wettbewerbskriterien war unter anderem Voraussetzung, dass es "im Bedarfsfall und in Ausnahmefällen möglich sein muss, dass ohne Stellplatzanordnung geparkt werden kann". Zum Beispiel bei der Herbstschau oder einem anderen Großereignis.

Becher meinte, dass dies innerhalb eines Tages ermöglicht werden könnte - der Plan sozusagen in seiner alten Form. Für die Grünen eher eine theoretische Angelegenheit, denn am liebsten hätten sie kein Auto auf dem Plan. Für die wegfallenden Stellplätze sei "nach einem Gutachten" ausreichend Platz in der Umgebung, sagte Becher. Auf Nachfrage sahen die Grünen nicht die geringste Problematik mit gehbehinderten Innenstadtbesuchern, die möglichst nah an der Arztpraxis parken müssten oder mit alten Gottesdienstbesuchern.

Der Siegerentwurf wurde genauer unter die Lupe genommen. Parkplätze sind in Höhe der Volksbank und am Zugang zum Plan. Das Wasserspiel vor dem Kriegerdenkmal schien Becher eher zu spielerisch. Er könnte sich etwas Größeres "zum Pritscheln" vorstellen. Allgemein gelobt wurde die "hervorragende" Bodenflächengestaltung. Im weiteren sieht es so aus, dass bei den Haushaltsberatungen im November/Dezember Finanzmittel für die Plansanierung bereit gestellt werden müssen. Dann könnte 2018 mit den Bauarbeiten begonnen werden.

© SZ vom 08.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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