Idee begeistert Auer Marktrat:Radweg statt Mittelinsel

Lesezeit: 1 min

Fahrradtrasse sorgt für geringeres Tempo auf Staatsstraße

Von Peter Becker, Au

Erst zwei Wochen ist es her, dass der Marktgemeinderat den Bau eines Geh- und Radwegs entlang der Staatsstraße 2045 von Seysdorf bis zur Abzweigung der Kreisstraße FS 23 nach Sillertshausen beschlossen hat. Seitdem "hat sich gewaltig was getan", gab der Auer Bürgermeister Karl Ecker (FWG) beim jüngsten Zusammentreffen des Gremiums bekannt. Der Radweg kann wider Erwarten doch in Seysdorf beginnen, obwohl sich zwei Grundstücksbesitzer weigern, etwas von ihrem Boden zu verkaufen. Die Regierung von Oberbayern hatte nämlich kurzfristig Vertreter des Auer Rathauses zum Gespräch gebeten und eine praktikable Lösung vorgeschlagen. Die ist zwar teurer als die ursprünglich beschlossene, dennoch stimmte der Marktgemeinderat der Variante zu.

Der Regierung missfiel, dass der Radweg erst etwa 120 Meter hinter Seysdorf beginnen oder enden sollte, nur weil der dazu notwendige Grund fehlte. Aus Richtung Sillertshausen kommend wäre er am Ortsrand auf die Staatsstraße "eingeschleift" worden, sagte Ingenieur Michael Schütte. Staatliches Bauamt und Zuschussbehörde bestehen aber auf einem durchgehenden Weg. Sie schlugen vor, die Mittelinsel auf der Staatsstraße zu entfernen. "Sie erfüllt ohnehin ihren Zweck nicht", sagte Schütte. Der bestünde darin, Autofahrer zu veranlassen, ihre Geschwindigkeit zu senken. Den Effekt wollen Regierung und Gemeinde jetzt dadurch erzielen, dass sie die Straßenbreite auf 6,50 Meter reduzieren. Mit dem Rückbau der Staatsstraße wäre Platz gewonnen, den Radweg zu bauen, ohne auf die fehlenden Grundstücke angewiesen zu sein.

Für den Radweg waren in der vorigen Sitzung Gesamtkosten von 400 000 Euro vorgesehen gewesen. Jetzt soll er 515 000 Euro kosten. Wobei Schütte einen großzügigen Betrag zur eventuellen Beseitigung von belastetem Erdreich eingerechnet hat. Der Boden neben der Straße sei wohl mit Öl, Benzin und Reifenabrieb verunreinigt, vermutet Schütte.

Ecker stellte fest, dass die Staatsstraße einen "anderen Charakter bekommt und nicht mehr so gerast wird". Hans Sailer (FWG) findet es "toll, dass geklappt hat, was vor zwei Jahren noch aussichtslos aussah". Heiner Barth (FWG) ist trotz der Mehrkosten "heilfroh". Ebenso wie Barbara Prügl (GOL), die sich freut, dass "eine Rennstrecke verengt wird".

© SZ vom 11.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: