Hohe Spendenbereitschaft:Kleiderkammer für Bedürftige

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Neufahrner Ehrenamtliche sammeln und verteilen gebrauchte Textilien für Erwachsene

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Spendenbereitschaft kennt keine Grenzen. Einmal haben Unbekannte sogar mitten in einer regnerischen Nacht Tüten voller Kleidung vor dem Haus von Beate Frommhold-Buhl abgestellt. Schließlich ist bekannt, dass sie sich um Spenden für die Flüchtlinge kümmert, die demnächst eine Traglufthalle am Keltenweg beziehen sollen. Glücklicherweise war die Sozialreferentin in besagter Nacht noch mit dem Hund unterwegs, entdeckte bei ihrer Rückkehr die Sachen auf dem Gehsteig und konnte noch alles ins Trockene räumen. Dort stapelte sich ohnehin schon einiges. Flur, Keller, Garage und sogar der Kofferraum des Autos waren zu einem regelrechten Lager geworden. Anderen Ehrenamtlichen aus dem Unterstützerkreis ging es ähnlich.

Eine Lösung musste her - auch für ein weiteres Problem: Wie kommen nicht nur Flüchtlinge, sondern auch andere Menschen, die gebrauchte Kleidung brauchen, an diese Sachen? "Von den Flüchtlingen wissen wir ja, wo wir sie finden", so Beate Frommhold-Buhl, "von bedürftigen Einheimischen wissen wir es nicht."

Sie bat im Rathaus um Hilfe, bekam den Schlüssel für den schon länger leer stehenden Lebensmittelmarkt am Lohweg und schließlich die Erlaubnis, dort eine öffentlich zugängliche Sozial-Kleiderkammer einzurichten. Diese ist nun eröffnet worden. Jeden Donnerstag zwischen 16 und 18 Uhr können alle Neufahrner, die wegen finanzieller Schwierigkeiten auf gebrauchte Kleidung zurückgreifen möchten, und alle Flüchtlinge im Ort dort gegen ein geringes Entgelt Sachen abholen.

Angeboten wird allerdings nur Erwachsenenkleidung. Kinderkleidung gibt es nach wie vor beim Basar der Nachbarschaftshilfe im gleichen Gebäude. Wer Kleidung abgeben möchte, kann ebenfalls donnerstags am Nachmittag in die Sozial-Kleiderkammer kommen. Angenommen wird ausschließlich gewaschene, fleckenfreie und unbeschädigte Oberbekleidung, wie die Gemeinde betont, und "Kleidung, die außerhalb der Öffnungszeiten dort abgestellt wird, wird unbesehen entsorgt". Der bisherige "Kleider-Container" am Wertstoffhof dient als weiteres Lager, dort finden weder Annahme noch Ausgabe statt.

Bei der Betreuung der neuen Kleiderkammer im Ort wird sich ein Team von zwölf Ehrenamtlichen abwechseln. "Wir alle machen das zum ersten Mal, wir werden aus Anfangsfehlern lernen, vielleicht umorganisieren, umräumen, ändern", sagt die Neufahrner Sozialreferentin Beate Frommhold-Buhl: "Aber wir sind stolz darauf, diese Sozial-Kleiderkammer anbieten zu können, für unsere Gemeinde ist diese Einrichtung auf jeden Fall ein großer Gewinn."

© SZ vom 22.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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