Hohe Investitionen:Es wird eng

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Eching muss Haushalt demnächst wohl über Kredite decken

Von Alexandra Vettori, Eching

Eine gute und einen schlechte Nachricht hatte die Echinger Kämmerin Andrea Jensen diese Woche für die Gemeinderäte. Die Gute: Eching liegt derzeit bei den Gewerbesteuereinnahmen sehr gut im Rennen, aktuell nimmt man zwei Millionen Euro mehr ein, als im Haushalt veranschlagt, also 13,5 Millionen statt 11,5 Millionen. Die Schlechte: Weil in den nächsten Jahren so hohe Investitionen geplant sind, fehlen schon jetzt 368 000 Euro, um die laufenden Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt auszugleichen, im Jahr 2018 sind es sogar 6,5 Millionen. Es könnte also gut sein, dass die Gemeinde Eching bald ein Darlehen aufnehmen muss.

Diskussionen gab es angesichts der ambivalenten Ankündigungen der Kämmerin im Gemeinderat noch keine, schließlich steigt man gerade erst in die Haushaltsberatungen ein. Nun gehört es freilich zum Rüstzeug aller kommunalen Kassenwarte, die finanzielle Lage zu Beginn der Haushaltsdebatten möglichst brenzlig zu schildern, damit die Gemeinderäte ihre Ausgabenpolitik noch einmal kritisch überdenken. Andrea Jensen gab deshalb schon mal zu bedenken, dass auch die rosigen Gewerbesteuereinnahmen für 2016 noch nicht fix seien. "Bis Dezember können jederzeit noch Rückzahlungen fällig werden", mahnte sie.

Der Haushalt für das Jahr 2017 wird noch kein großes Problem, die 368 000 Euro, die derzeit noch zum Ausgleich fehlen, können auch ohne überplanmäßige Einnahmen aus den Rücklagen gedeckt werden. 2018 aber, wenn die Sanierung des Rathauses erstmals zu Buche schlägt und das nächste Großprojekt, das neue Feuerwehrhaus in Günzenhausen, ansteht, dürfte es eng werden. "So, wie es derzeit aussieht, müssen wir 2,3 Millionen Euro an Krediten aufnehmen", sagte Kämmerin Jensen, aber ob das benötigt wird, wissen wir erst am Ende von 2016." Immerhin stehen in den Jahren 2017 bis 2020 Gesamtinvestitionen in Höhe von 46 Millionen Euro in den mittelfristigen Finanzplänen.

Derzeit verfügt Eching noch über eine Rücklage von 9,5 Millionen Euro, wenn für das Jahr 2017, wie geplant, 4,9 Millionen Euro entnommen werden, um den Haushalt auszugleichen, schmilzt der "Spargroschen" allerdings dahin.

Ebenfalls schon in den Haushalt 2017 eingerechnet hat die Echinger Kämmerin eine um einen Prozentpunkt erhöhte Kreisumlage, was für die Gemeinde die Gesamtsumme von zehn Millionen Euro bedeutet, die sie an den Landkreis Freising abführen muss. Der Kreistag wird seinen Haushalt voraussichtlich zwar erst im kommenden Frühjahr verabschieden, doch steht eine Erhöhung der Umlage offenbar an. Zusammen mit dem dicken Packen Haushaltsunterlagen gab die Kämmerin den Echinger Gemeinderäten noch eine Bitte mit auf den Weg: "Wir wären Ihnen dankbar, wenn das eine oder andere noch geschoben werden könnte."

© SZ vom 29.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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