Höhere Häuser als ursprünglich geplant:Große Nachfrage

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Gemeinderat treibt angesichts der angespannten Lage am Immobilienmarkt die Verwirklichung des Baugebiets am alten Neufahrner Sportplatz voran. Vorgesehen ist auch geförderter Geschosswohnungsbau für sozial Schwächere

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Lage am südlichen Ortsrand ist attraktiv, und auch mit Blick auf den angespannten Immobilienmarkt in Neufahrn ist die Prognose nicht allzu gewagt: Das neue Baugebiet auf dem ehemaligen Sportplatz des FC Neufahrn wird auf großes Interesse stoßen. Wo sich früher einmal drei Fußballplätze befanden, sollen jetzt neben der bestehenden Kinderkrippe und einer weiteren bereits geplanten Kindertagesstätte (Kita) auch Reihenhäuser und Wohnungen errichtet werden. Eigentümer dieser Fläche sind die Pfarrpfründe, welche die Baugrundstücke über Erbpacht vergeben wollen.

Grundlage für das Neubaugebiet ist ein Bebauungsplan, der schon seit Jahren besteht und nun vom Flughafen-, Planungs- und Bauausschuss erneut weiter vorangetrieben wurde. Die Anwohner nördlich des Areals verfolgen es aber kritisch. Denn während früher vor allem Einfamilienhäuser und teils Wohnungen vorgesehen waren, soll die Bebauung nun höher und dichter werden, so die Kritik. Das passe nicht zur Umgebung, merkte eine Nachbarin kürzlich auch in der Bürgerfragestunde des Gemeinderats an: "Haben Sie über unsere Einwände nachgedacht?"

Die Nachfrage und "soziale Überlegungen" seien der Grund für die Änderung der Planung, betonte nun Burghard Rübenthal (CSU) in der Bauausschusssitzung: "Das muss man deutlich sagen." Will heißen: Die Nachfrage nach Miet- und Eigentumswohnungen ist unverändert groß. Die Gemeinde sieht sich deshalb "in der Pflicht, durch die Bereitstellung von Grundstücken mit einem wirtschaftlichen Verhältnis von Kosten des Baugrunds an den Gesamtkosten der Erstellung von Wohnraum zu einer Dämpfung der Preisentwicklung nach Möglichkeit beizutragen", wie es etwas gewunden in den Sitzungsunterlagen hieß.

Konkret sollen im nördlichen Teil nun Vier- und Fünfspänner entstehen. Im südlichen Teil sind zwei pavillonartige und zwei riegelförmige Geschosswohnungsbauten vorgesehen. Die Gemeinde will in Gesprächen mit der Kirche auch erreichen, dass mindestens einer dieser vier Bauten im Rahmen einer öffentlichen Förderung umgesetzt wird. Damit sollen auch "Familien der unteren Einkommensklassen" zum Zug kommen.

Westlich des Neubaugebiets soll ein neuer Fußweg angelegt werden, der dann die Albert-Einstein-Straße mit der Straße Am Sportplatz verbinden würde. Günstig könnte das dann auch für Eltern sein, die ihre Kinder zu der Krippe und der noch neu hinzukommenden Kita auf dem ehemaligen Sportplatz bringen wollen. Dieser Teil des Geländes gehört übrigens nicht den Pfarrpfründen, sondern der Gemeinde.

Bereits angerückt sind die Bagger im südwestlichen Teil von Neufahrn, wo ebenfalls ein Neubaugebiet entsteht - allerdings erst nach Abschluss der archäologischen Untersuchungen des Landesamtes für Denkmalpflege an. Dann sind neun Reihenhäuser, ein halbes Dutzend Dreispänner, ebenso viele Einfamilienhäuser in Form von Einzelhäusern oder Doppelhaushälften, 24 Gartenhofhäuser und an die 50 Wohnungen im Geschosswohnungsbau vorgesehen. Vorangetrieben wird auch der Bebauungsplan für ein neues Wohngebiet mit Einzel-, Doppelhäusern und einem Dreispänner zwischen Trentiner Straße und Robert-Koch-Straße.

Und mitten im alten Ortskern im Neufahrner Süden wird es ebenfalls ein neues Wohnviertel geben: Die Eigentümerin des ehemaligen "Bichlmeier-Grundstücks" an der Dietersheimer Straße plant gut 40 Wohnungen und Reihenhäuser. Bestehende ältere Gebäude, darunter auch eine Scheune, sollen dafür weichen. Der historisch bedeutsame Bau direkt an der Straße soll aber weitgehend erhalten werden. Es handelt sich dabei um das ehemalige Salzlager und Kolonialwarengeschäft des Ortes. Noch heute erinnert ein Schild an der Fassade daran. Das Neubaugebiet wird bis zum Kornblumenweg und der Straße am Anger reichen.

© SZ vom 06.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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