Haushalt verabschiedet:Prall gefüllte Konten

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Zolling verwirklicht dieses Jahr eine Reihe großer Projekte und hat dann immer noch Rücklagen von acht Millionen Euro

Von Ka tharina Aurich, Zolling

Die Konten der Gemeinde Zolling sind gut gefüllt, daher kann die Kommune eine ganze Reihe von großen Projekten verwirklichen. "Wir geben bei der Straßensanierung und beim Kanalbau Gas", sagte Bürgermeister Max Riegler zur Vorstellung des Haushaltsplans. Aus dem Vermögenshaushalt werden 1,2 Millionen Euro in den Verwaltungshaushalt zur Deckung der laufenden Kosten fließen. Normalerweise ist es umgekehrt: Im Verwaltungshaushalt bleibt am Jahresende ein Plus für Investitionen übrig.

"Wir machen diese Zuführung vom Vermögens- in den Verwaltungshaushalt ganz bewusst, es wird aber nicht die Regel", betonte Riegler. Kämmerer Andreas Kleebauer rechnet Ende 2016 trotz kräftiger Investitionen noch mit einem Rücklagen-Plus von knapp acht Millionen Euro. Einstimmig nahmen die Räte das Zahlenwerk an, das sie ausführlich nicht öffentlich vor beraten hatten.

Der Gesamthaushalt ist 12,5 Millionen Euro schwer, 8,7 Millionen entfallen auf den Verwaltungshaushalt und 3,7 Millionen auf den Vermögenshaushalt. Eine Ursache der hohen Ausgaben im Verwaltungshaushalt sei die Kreisumlage, sie sei im Vergleich zum Vorjahr um 800 000 Euro auf jetzt 2,3 Millionen gestiegen, erläuterte Riegler. Sie bemisst sich an der Finanzkraft der Kommune vor zwei Jahren, die damals offensichtlich auch sehr gut war. Die Personalkosten schlagen mit 1,5 Millionen zu Buche und erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr um 40 000 Euro. Außerdem überweist die Kommune 500 000 Euro an die Verwaltungsgemeinschaft und 400 000 Euro an den Schulverband. Dem gegenüber stehen im Verwaltungshaushalt als größte Posten Einnahmen aus der Einkommenssteuer, sie haben sich um eine Halbe Million verringert und betragen heuer ungefähr 2,5 Millionen.

Außerdem sind 1,3 Millionen Gewerbesteuereinnahmen geplant. Die Summe sei sehr vorsichtig und niedrig angesetzt. Wahrscheinlich fällt sie wie im Vorjahr (3,1 Millionen) deutlich höher aus. Bereits seit Jahren ist die Sanierung der Kläranlage in Oberappersorf im Gespräch, auch heuer sind die Kosten dafür (etwa 800 000 Euro) wieder im Haushalt eingeplant. Bürgermeister Riegler hofft nun, dass die Anlage heuer nach diversen Umplanungen, die immer wieder verschärfte Auflagen notwendig gemacht hatten, gebaut werden kann. Außerdem beabsichtigt die Gemeinde in Flitzing für eine halbe Million Euro Grundstücke zu erwerben, um das Baugebiet "Schlossfeld II" zu entwickeln. In Siechendorf muss die Gemeinde die Brücke über den Siechenbach neu bauen, da sie völlig marode ist. Bereits während der Bürgerversammlung hatte der Rathauschef auf Fotos gezeigt, dass nichts mehr zu reparieren sei (180 000 Euro).

Für den Straßenunterhalt sind 360 000 Euro eingeplant. Die Feuerwehren in Appersdorf und Palzing erhalten drei neue Fahrzeuge, die rund 400 000 Euro kosten. Auch mit dem Breitbandausbau, so Riegler, gehe es voran. Er solle bis 2018 abgeschlossen sein und befinde sich jetzt in der Planungsendphase. Für den Baubeginn in diesem Jahr sind 50 000 Euro vorgesehen. Die Gemeinde unterstützt außerdem die katholische Kirche bei der Sanierung des Pfarrkindergartens (87 000 Euro), und auch die Sportvereine werden mit 25 000 Euro gefördert. Am Jahresende wird die Kommune voraussichtlich noch über rund acht Millionen Rücklagen verfügen, die Schulden betragen 77 000 Euro. Das bedeute für die 4726 Einwohner eine Pro-Kopf-Verschuldung von rund 20 Euro - "ein Traumwert", freute sich der Rathauschef.

© SZ vom 12.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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