Haushalt der Stadt Freising:Schuldenberg wächst enorm

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Der Bau des Westtangente wird im Haushalt 2020 die größte Investition sein. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Stadt benötigt bis 2023 weitere Kredite über 177 Millionen Euro.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Stadt Freising muss in großem Stil an ihr Erspartes: Um den Etat für 2020 ausgleichen zu können, müssen mehr als 70 Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen werden - das Konto ist dann leer. Zwar kommt man zur Finanzierung der anstehenden enormen Investitionen noch ein Jahr lang ohne Kreditaufnahmen aus, der Blick in die Zukunft aber ist schwindelerregend: In den Jahren 2021 bis 2023 werden sich dem am Montag im Finanzausschuss präsentierten Entwurf für den Haushaltsplan zufolge fast 177 Millionen Euro an neuen Schulden auftürmen, die Zinsausgaben summieren sich bis 2023 auf mehr als 4,8 Millionen Euro.

In den kommenden Tagen beraten nun die Fraktionen über den Entwurf. Auch sonst ging es am Montag um große Zahlen: Während sich der vorgelegte Verwaltungshaushalt mit knapp 133,7 Millionen Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegt, hat sich der Vermögenshaushalt den Planungen zufolge von etwa 71,5 Millionen im Jahr 2019 auf jetzt 138,7 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Die eigentlich vorgeschriebene Mindestzuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt, die unter anderem zur ordentlichen Tilgung vorgesehen ist, kann im kommenden Jahr dem Etat-Entwurf zufolge nicht erwirtschaftet werden. Stattdessen müssen - wie in Ausnahmefällen zulässig - 8,16 Millionen aus dem Vermögens- in den Verwaltungshaushalt überführt werden, um diesen auszugleichen.

Größter Posten bei den Einnahmen wird in der Stadt Freising auch 2020 wieder die Gewerbesteuer sein, die mit 37 Millionen Euro veranschlagt ist - das ist allerdings deutlich weniger als in den beiden Vorjahren (2018: 66,8 Millionen; 2019: 46 Millionen). Ähnlich viel Geld soll 2020 der Einkommensteueranteil in die Kassen der Stadt spülen, nämlich 36,7 Millionen Euro.

Größter Ausgabeposten ist die Westtangente

Dem gegenüber stehen immense Investitionssummen: Mehr als zehn Millionen Euro sind für die Generalsanierung des Asamkomplexes veranschlagt, 16,7 Millionen für den Neubau der Schulen im Steinpark, 3,8 Millionen für die Kindertagesstätte Angerstraße-West, 7,1 Millionen für den Umbau der Innenstadt und 13,2 Millionen für die städtische Wohnanlage an der Katharina-Mayr-Straße, um nur die größten Posten zu nennen, wobei die mit Abstand größte Summe (39 Millionen Euro) für den Weiterbau der Westtangente eingeplant ist.

© SZ vom 12.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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