Haushalt in Nandlstadt beschlossen:Ohne Kreditaufnahme

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Erwartet sparsame Jahre: Nandlstadts Bürgermeister Gerhard Betz. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Marktgemeinde kommt in diesem Jahr knapp über die Runden, muss aber die Rücklagen angreifen

Von Katharina Aurich, Nandlstadt

Ganz knapp "geht es in diesem Jahr ohne Kreditaufnahmen rum", sagt Bürgermeister Gerhard Betz zum Haushalt 2021, den die Markträte einstimmig verabschiedet haben. Glücklicherweise wird die Gemeinde heuer durch den Verkauf von Baugrundstücken 4,5 Millionen Euro einnehmen.

Zudem wird sie ihre Rücklagen vermutlich um 800 000 Euro verringern, um ihre großen Investitionen wie die Sanierung des Waldbades (eine Million Euro), die Sanierung der Kläranlage (800 000 Euro), den Straßenausbau (550 000 Euro), den Breitbandausbau (500 000 Euro) sowie Grundstückskäufe in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro zu finanzieren.

Eigentlich hätte der Bürgermeister gerne noch eine größere Summe für den Kauf von Grundstücken eingeplant, denn das seien Investitionen, die nicht an Wert verlören, so sein Argument. Betz plant, weitere Gewerbegebiete auszuweisen, da die Nachfrage dafür groß sei und die Kommune langfristig wachsende Gewerbesteuereinnahmen gut gebrauchen könne. Außerdem benötige man Grundstücke zum Tausch für Flächen für den dringend notwendigen Radwegebau, begründete der Bürgermeister.

Eine Herzensangelegenheit der Markträte ist das Isek-Programm. Damit werden aus Mitteln der Städtebauförderung sowie einem Eigenanteil der Kommune alte Häuser im Ortskern von Nandlstadt saniert. Knapp 700 000 Euro sind dafür heuer vorgesehen.

In den Vorberatungen für den Haushalt, die "nicht einfach waren, aber sehr harmonisch verliefen," hätten sich dann alle auf die jetzt beschlossenen Summen geeinigt, so Betz. Die 5300-Einwohner-Kommune rechnet mit einem leicht steigenden Einkommenssteueranteil in Höhe von 3,5 Millionen Euro, die Schlüsselzuweisungen werden voraussichtlich 1,5 Millionen Euro betragen und die Gewerbesteuereinnahmen rund 800 000 Euro.

Demgegenüber stehen auf der Ausgabenseite die steigenden Personalaufwendungen, sie erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr um 6,8 Prozent auf 3,4 Millionen Euro. Auch die Kreisumlage steigt auf 2,8 Millionen Euro, da auch die Umlagekraft des Marktes gestiegen ist. Aufgrund der wachsenden Schülerzahl erhöht sich die Schulverbandsumlage auf 580 000 Euro.

Weil man sich auf die nötigsten Ausgaben beschränken werde, könne in diesem Jahr im Verwaltungshaushalt, aus dem die laufenden Ausgaben finanziert werden, ein Plus in Höhe 170 000 Euro erwirtschaftet werden, erläuterte der Bürgermeister. Im Jahr 2020 waren am Ende im Verwaltungshaushalt noch 1,2 Millionen Euro übrig geblieben.

Der Rathauschef schätzt, dass der Kommune bedingt durch die Corona-Pandemie zwei finanziell harte, sparsame Jahre bevorstehen. "Wir werden aber in Zukunft Projekte verwirklichen müssen, die Geld kosten", schildert er. Gemeint sind damit der Ausbau der Schule und der Kinderbetreuungsplätze. Dafür müsse die Kommune dann unter Umständen auch weitere Kredite aufnehmen. Im Moment zahlt der Markt Nandlstadt für die Dreifachturnhalle und vor allem für die Kläranlage noch 4,8 Millionen Euro Schulden ab.

© SZ vom 27.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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